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14.02.20 / Sammler aus Leidenschaft / Vielfach angesteckt / Nadeln, Pins, Anstecker – Ein Bayer und sein ausgefallenes Hobby

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07 vom 14. Februar 2020

Sammler aus Leidenschaft
Vielfach angesteckt
Nadeln, Pins, Anstecker – Ein Bayer und sein ausgefallenes Hobby
Markus Bauer

Markus Zirngibl sammelt seit seiner Kindheit Nadeln. Eine nicht alltägliche Veranstaltung hat er erst kürzlich wieder organisiert: eine Nadeltauschbörse. Wer nun meint, das hätte mit Handarbeit, Stricken oder Nähen zu tun, irrt gewaltig. Es handelt sich vielmehr um Anstecker unterschiedlicher Art. Der aus Hemau in der bayerischen Oberpfalz lebende Zirngibl ist selbst langjähriger Sammler von Nadeln, Ansteckern und Broschen aller Art. Seit seinem sechsten Lebensjahr geht er dieser Leidenschaft nach.

Zur näheren Erläuterung: Bei Vereinsehrungen gibt es für die zu Ehrenden Anstecknadeln. Und in jüngster Zeit werden zu den unterschiedlichsten Anlässen Pins aufgelegt.

Zirngibls Schwerpunkt liegt auf Nadeln, die im engeren und weiteren Sinn mit Fahrzeugen zu tun haben. Auch das ist ein riesiges Feld, umfasst es doch Autos, Motorräder, Lastwagen, Traktoren, Baufahrzeuge und Kraftstoffe. Als Bub war der in Painten bei Kelheim Geborene und Aufgewachsene oft beim örtlichen Landmaschinenhändler. Beim Kauf eines neuen Traktors erhielt der Landwirt auch die aktuelle Nadel der Traktorfirma. Bisweilen fiel auch für Zirngibl und seine Freunde eine Nadel ab, und so kamen seit den 1960er Jahren immer mehr Nadeln zusammen. 

Zwar hat Zirngibl immer diese Nadeln gesammelt, aber es gab auch „Flautenjahre“. Bis er bei der Standortverwaltung der Bundeswehr in Regensburg, wo er beruflich tätig war, auf einen weiteren Sammler stieß. „Wir haben um die Wette gesammelt“, erinnert er sich. Damit war die Glut bei ihm wieder entbrannt.

Als leidenschaftlicher Sammler gibt es für ihn vier Kategorien: Pins, Knöpfe, Nadeln, Broschen. Die Pins sind die jüngsten Nadelformen, die Broschen die ältesten. Stolz ist er auf die Broschen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, die von Firmen Zeugnis geben, die heute nur noch die Fachleute kennen. Auch ganze Firmengeschichten lassen sich anhand der Nadeln nachvollziehen. So hat Zirngibl noch eine Nadel des Eisenacher Motorenwerks (EMW), dessen Logo als Basis des heutigen BMW-Markenzeichens diente. Überhaupt schätzt der Sammler die Firmenlogos auf den Nadeln mehr als die Silhouetten von Fahrzeugen. Und kleinste Nuancen bei den Logos sagen oft viel über die Firma aus. 

Zur Erweiterung seiner Sammlung besucht Zirngibl Flohmärkte und überregionale Tauschbörsen. Manche Brosche oder Nadel fehlt noch in seiner Sammlung und würde er gerne sein Eigen nennen. „Aber es soll ja zum Spaß sein“, sagt er. Deshalb hat er in einem seiner Koffer nur Tauschnadeln, für die er bei Sammlerbörsen im Gegenzug das eine oder andere von ihm favorisierte Stück erhält.