Wladimir Putin plant anlässlich des 75. Jahrestags der deutschen Kapitulation im Mai eine zweite Jalta-Konferenz und hat schon Einladungen an vier Atommächte mit Vetorecht im UN-Sicherheitsrat verschickt. Anders als vor 75 Jahren, als Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin die Aufteilung Deutschlands und die Machtverteilung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg besiegelten, sollen diesmal auch Frankreich und China beteiligt werden. Putin will die Weltmächte erneut zu einem großen Gipfel an einen Tisch zusammenbringen, um für „die Vielzahl internationaler Probleme“ gemeinsam eine Lösung zu finden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll schon zugesagt haben, von China wird ebenfalls eine Zusage erwartet. Wie Donald Trump und Boris Johnson reagieren werden, ist ungewiss. Angesichts der Tatsache, dass für viele osteuropäische Staaten Jalta als Synonym für eine Weltmachtpolitik auf Kosten kleinerer und schwächerer Nationen steht sowie des umstrittenen Krim-Anschlusses dürfte „Jalta 2.0“ jedoch kaum realisierbar sein. MRK
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07 vom 14. Februar 2020
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