27.04.2024

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21.02.20 / Kolumne / Im Osten was Neues

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08 vom 21. Februar 2020

Kolumne
Im Osten was Neues
Klaus Gröbig

In die Berliner Zeitungslandschaft könnte Bewegung kommen. Das Unternehmerpaar Silke und Holger Friedrich hat von der DuMont Mediengruppe die „Berliner Zeitung“ und den „Berliner Kurier“ erworben. Auf die Frage, ob er „rechts oder links“ sei, antwortete Holger Friedrich: „Es gibt drei räumliche Dimensionen: rechts und links, vorne und hinten, oben und unten. Wir würden uns gerne überall bewegen können, damit wir uns nicht den Kopf anstoßen. Und wir entscheiden, wo wir uns bewegen.“ Nun haben sie die bisherigen, links ausgerichteten Chefredakteure Jochen Arntz und Elmar Jehn gefeuert und statt ihrer Matthias Thieme von der eher bürgerlich ausgerichteten „Frankfurter Neuen Presse“ in den Chefsessel für beide Blätter gehievt. Ob dies eine vorsichtige Trendwende in der politischen Richtung der Zeitungen ankündigt, bleibt abzuwarten.

Das Ehepaar Friedrich hat bereits Kritik an der EU deutlich gemacht und Verständnis für die Politik Wladimir Putins geäußert. Zumindest auf diesen Feldern dürften „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ künftig wohl eine andere Linie als die drei anderen Hauptstadtblätter verfolgen. 

Auffällig war die ausführliche Berichterstattung bei den Konkurrenzblättern „Tagesspiegel“, „Berliner Morgenpost“ und „B.Z.“ über die Tätigkeit Friedrichs in der DDR als Stasi-Spitzel ausgerechnet gleich nach dem Erwerb seiner beiden Zeitungen. Zwar war die Personalie Thieme da noch nicht bekannt, aber es stellt sich die Frage: Wollte man bloß eine möglicherweise politisch abweichende Konkurrenz beschädigen? Da Friedrich bei Unternehmen wie McKinsey tätig war, dürfte er eine Strategie verfolgen. Er wird sich dabei nicht in die Karten schauen lassen. Wenn weitere Personalentscheidungen in die Richtung „Alternative“ zu den drei Hauptstadtblättern fallen, wird man mehr wissen.