19.04.2024

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28.02.20 / Störung der Totenruhe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09 vom 28. Februar 2020

Störung der Totenruhe
Erik Lommatzsch

Ungeachtet der noch immer umstrittenen Zahl der Todesopfer, die infolge der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 zu beklagen waren, steht das Ereignis als herausragendes Symbol für die Leiden der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Jährliche Gedenkveranstaltungen haben bislang einen festen Platz im Kalender Dresdens. 

Allerdings bedienen sich linksextreme Gruppierungen immer massiver dieses Anlasses, um ihrem Hass auf das eigene Land freien Lauf zu lassen. Pietät und Achtung der Totenruhe sind für sie Begrifflichkeiten aus einer ihnen unbekannten Welt, historische Sachkenntnis ohnehin. Vandalismus gehört zum Programm. Nach ihrem Verständnis bekämpfen sie „Nazipropaganda“.

Zum 75. Jahrestag der Angriffe wurden nicht nur die Kränze der durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge verantworteten Veranstaltung auf dem Alten Annenfriedhof in Dresden „weggeputzt“. Auf dem Heidefriedhof skandierte man während eines Gedenkens den bekannten, in puncto blamabler Dümmlichkeit kaum zu schlagenden Spruch „Nie wieder Deutschland!“ und Höhepunkte linker Dichtkunst wie „Oma, Opa und Hans-Peter: Keine Opfer, sondern Täter!“ Die Verlesung von Opfernamen stellte keine Hemmschwelle dar, lauthals wurde gestört. Neben anderen rief der Jugendverband der Linkspartei zu den „Protesten“ auf.

Trotz mehrfacher Straftaten, vom moralischen Aspekt ganz zu schweigen, dürften die Aktionen keinerlei Konsequenzen haben. Dazu fehlt schlicht der politische Wille. Hilflos heißt es in einer Verlautbarung des Neuen Annenfriedhofs, auf dem ein Mahnmal für Tote beider Weltkriege beschmiert wurde: „Wir wollen niemanden verklagen“ und sollte sich der Verantwortliche finden, „diskutieren wir gern über verschiedene Auffassungen zur Erinnerungskultur“. Was steht als nächstes zu erwarten? Dass von offizieller Seite das Gedenken an die Opfer der Luftangriffe zur Disposition gestellt wird?  (Siehe auch Seite 4)