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28.02.20 / Für Sie Gelesen / Phänomene, die nie ganz geklärt wurden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09 vom 28. Februar 2020

Für Sie Gelesen
Phänomene, die nie ganz geklärt wurden
Wolfgang Kaufmann

Der österreichische Vermessungstechniker Reinhard Habeck beschäftigt sich seit 1987 mit mysteriösen, von der Wissenschaft bisher in keiner Weise befriedigend erklärten Phänomenen. So verfasste er unter anderem fünf Bücher über Dinge, Wesen, Texte, Kräfte und Bilder, deren Existenz nach heutigem Kenntnisstand eigentlich unmöglich ist. Diese Reihe wird nun durch einen sechsten Band mit dem Titel „Gräber, die es nicht geben dürfte“ komplettiert.

Darin beschreibt Habeck Hinterlassenschaften von Bestattungen in aller Welt, welche geeignet sind, unser naturwissenschaftliches oder geschichtliches Weltbild ins Wanken zu bringen. Dazu zählen beispielsweise die riesigen leeren Särge im Serapeum der ägyptischen Nekropole Sakkara, in denen angeblich einmal Stier-Mumien gelegen haben sollen, die rätselhaften Grabanlagen der Etrusker in Italien, die markanten präkolumbischen Amulette aus den mittelamerikanischen Schachtgräbern der Tolima sowie Grabhügel von höchst ungewöhnlicher Natur in China, der Türkei und Österreich.

Habeck hinterfragt Erklärungen

In allen Fällen hinterfragt Habeck die gängigen Erklärungsmuster der Archäologen, Völkerkundler und Historiker aufgrund seiner intensiven Vor-Ort-Recherchen. 

Hierzu drei Beispiele: Bis heute gibt es keine Beweise dafür, dass die alten Ägypter in den rund 90 Tonnen schweren Granit-Sarkophagen, deren Herstellung sich jeder konventionellen Erklärung entzieht, tatsächlich tote Stiere bestatteten. Könnten sie nicht also ganz anderen Zwecken gedient haben? Ebenso stellen die perfekten goldenen Flugzeugminiaturen aus der Tolima-Epoche um 500 n. Chr. mit Sicherheit etwas anderes dar als „geflügelte Krokodile“ oder Ähnliches. Denn der Nachbau der winzigen Objekte im größeren Maßstab und aus leichterem Material belegte deren perfekte Flugeigenschaften. Worum handelt es sich bei den Goldfliegern wirklich? Und zum Dritten fragt Habeck auch sehr zu Recht, wie Aluminium-Gegenstände in die letzte Ruhestätte des 313 n. Chr. verstorbenen chinesischen Generals Chou Chu gelangen konnten. Immerhin wurde das Elektrolyse-Verfahren zur Herstellung des Leichtmetalls erst 1825 erfunden.

Seit Anbeginn der Zivilisation sind schon unzählige Milliarden von Menschen verstorben, und jeder dieser vielen Toten wurde auf ganz charakteristische Weise bestattet. Angesichts dessen kann die heutige Wissenschaft schwerlich so tun, als hätte sie bereits für jede Art von Grabmal oder Grabbeigabe eine perfekte finale Erklärung, die jede weitere Diskussion erübrige. Das zeigt Habecks Buch mehr als deutlich.

Reinhard Habeck: „Gräber, die es nicht geben dürfte. Rätselhafte Relikte, mysteriöse Mumien und geheimnisvolle Grüfte“, Kopp-Verlag, Rottenburg 2019, gebunden, 256 Seiten, 19,99 Euro