26.04.2024

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06.03.20 / Aufgefallen / Das Virus in unseren Köpfen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10 vom 06. März 2020

Aufgefallen
Das Virus in unseren Köpfen

Natürlich ist bei neuartigen Erkrankungen stets Vorsicht geboten. Zumal, wenn sie zum Tode führen können. Doch gibt im Falle von Corona hierzulande – zumindest bisher – weniger das Virus selbst als vielmehr der Umgang damit Anlass zur Sorge. So führte die Angst vor der drohenden Gefahr vielerorts zu Hamsterkäufen bei Desinfektionsmitteln, Lebensmittelkonserven, Nudeln und Getränken. 

Bis Montagmittag dieser Woche vermeldete das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin exakt 150 Infektionsfälle, von denen bisher – gottlob – kein einziger tödlich verlief. Weltweit waren es zum gleichen Zeitpunkt laut Weltgesundheitsorganisation WHO 88 930 Infektionsfälle (davon allein in China 80 174), von denen 3043 tödlich endeten (2915 in China). 

Um diese Zahlen und die damit einhergehenden Gefahren einordnen zu können, lohnt ein Blick auf die laufende Saison der alljährlichen Influenza-Grippe. Hier verzeichnet das RKI von der KW 40/2019 bis zum 21.2.2020 allein in Deutschland insgesamt 98 442 (!) bestätigte Fälle, bei denen insgesamt 161 Patienten verstarben. Allein in der KW 8/2020 gab es 17 898 bestätigte Influenza-Erkrankungen. 

Dass von den – weitaus dramatischeren – Influenza-Zahlen kaum jemand Notiz nimmt, während das Corona-Virus die Welt das Fürchten lehrt, belegt die Irrationalität der menschlichen Ängste. Wie gesagt: Mit einer Seuche ist niemals zu spaßen. Doch zeigen die genannten Zahlen, dass es – Stand: heute – keinen Grund zur Panik gibt. neh