Ein 40-jähriger Münchener wurde von einem Zeugen dabei beobachtet, wie er mit einem Filzstift Hakenkreuze auf Wahlplakate der SPD schmierte. Die Bayern wählen am 15. März neue Kommunalparlamente. Der Zeuge rief die Polizei, die den Schmierfinken festnehmen konnte. Dann die Überraschung: Laut Münchener „Abendzeitung“ berichtete die Polizei, der Täter habe aus ideologisch linksorientierten politischen Motiven gehandelt. Gegen den Mann werde wegen der Verwendung von Zeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Sachbeschädigung ermittelt. Sollten sich die Erkenntnisse erhärten, werde die Tat als politisch linksmotivierte Straftat klassifiziert, so die „Abendzeitung“. Wäre der mutmaßliche Täter entwischt, wäre die Tat automatisch als „politisch rechtsmotiviert“ eingestuft worden. Selbst Hakenkreuze, die auf AfD-Büros geschmiert werden, erfahren später eine automatische Einordnung als rechtsextrem, sofern ein anders ausgerichteter Urheber nicht konkret aufgespürt werden kann. H.H.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10 vom 06. März 2020
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