25.04.2024

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13.03.20 / Kolumne / Corona-Chaos

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11 vom 13. März 2020

Kolumne
Corona-Chaos
Vera Lengsfeld

Die globale Corona-Hysterie hat in der rot-rot-grünen Hauptstadt noch eine ganz besondere Note: Sie legt die absolute Unfähigkeit der Politik und die Scheu, selbstständig zu handeln und Verantwortung zu übernehmen, offen. Außerdem wirft sie ein Schlaglicht auf die herrschende Moral in einer Stadt, die für ihre demonstrative Hypermoralität bekannt ist. 

Vergangenen Sonnabend waren die Regale meiner lokalen Kaufhalle teilweise gähnend leer. Praktisch waren nur noch die hochpreisigen Bio- und veganen Produkte zu haben, alles andere ausverkauft. Auf der Jagd nach Medikamenten aller Art und Desinfektionsmitteln und vor allem Atemschutzmasken waren die umliegenden Apotheken leergefegt. Im örtlichen Krankenhaus sind Desinfektionsmittel, Einmal-Handschuhe und Atemschutzmasken gestohlen worden. Viele Berliner Krankenhäuser meldeten ähnliche Verluste. 

Schon mit dem ersten Corona-Verdachtsfall war das Gesundheitssystem der Hauptstadt überfordert. Der „Tagesspiegel“ berichtete von einem Notfallsanitäter, einem Mann also, der die höchste nicht-ärztliche medizinische Ausbildung hat. Er war in Venedig und in Köln zum Karneval. Als er erkrankte, wollte er sichergehen, dass er nicht mit dem Corona-Virus infiziert war. Nach mehreren Telefonaten seines Hausarztes mit dem Gesundheitsamt wurde er ins Unfallkrankenhaus Marzahn eingeliefert. Dort wurde ein Virustest abgelehnt, weil der Mann nicht im Hochrisikogebiet gewesen sei.

Er fuhr deshalb zur Charité, wo ein Abstrich genommen wurde. Ihm wurde nahegelegt, sich selbst unter Quarantäne zu stellen, bis das Ergebnis des Tests in etwa vier bis acht Stunden vorliege. Es dauerte aber zwei Tage, denn die am Freitag nach 13 Uhr eingegangenen Proben seien bis Samstag 13 Uhr gesammelt und erst dann zum Labor geschickt worden. So viel Schlamperei macht sprachlos und zeigt das totale Versagen unserer angeblich so zuverlässigen medizinischen Versorgung im Notfall. Inzwischen steigt die Zahl der Infizierten rasant, denn in den Krankenhäusern sitzen Infizierte stundenlang neben Nichtinfizierten. Der wahre Notfall hat noch nicht begonnen.