29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
13.03.20 / Kinokritik / Einen Bären aufgebunden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11 vom 13. März 2020

Kinokritik
Einen Bären aufgebunden
H. Tews

Wer zu spät kommt, ... hat bald ein paar graue Haare mehr. Im Kinofilm „Berlin, Berlin“, der am 19. März anläuft, platzt gleich zu Beginn ein angegrauter Dauerverliebter in die Hochzeit seiner Angebeteten, nachdem ihm sein bester Freund mit einem Antrag zuvorgekommen ist.

Dass dieser Kinofilm zur gleichnamigen Teenie-Serie, die von 2002 bis 2005 in der ARD lief, ebenfalls mit 15-jähriger Verspätung entstanden ist, darüber haben sich die Macher offenbar keine grauen Haare wachsen lassen. Wer aber Erwachsene auf ein Kinderkarussell setzt, muss damit rechnen, dass es irgendwann durchdreht. Und das ist hier leider passiert.

In der beliebten Vorabendserie spielte eine jugendliche Schar um Hauptdarstellerin Felicitas Woll alle Irrungen und Wirrungen der Liebe in einer Berliner Wohngemeinschaft auf erfrischende Weise durch. 15 Jahre später versucht sich die Filmmannschaft von damals, inzwischen aber sichtlich gereift, mit einem Jung-Mädchenhumor durch den Film zu hangeln. Das geht gründlich schief.

Um sich etwas erwachsen zu geben, werden die Akteure von Berlin zu einem Straßentrip in den Harz gezwungen. Dass dort den „Bärlinern“ um Lolle (F. Woll) ein echter Bär und eine Guru-Sekte auflauern, ist so durchgeknallt wie der ganze Rest, der sich auf dem Potsdamer Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg dafür ein königliches Finale leistet.