25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
13.03.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11 vom 13. März 2020

Leserforum

das kleinere übel

Zu: Als die Franzosen im Memelland das Sagen hatten“ (Nr. 5)

Von einer „unrühmlichen“ Franzosenzeit im Memelland kann keine Rede sein, zumal die Franzosen nur eine kurze Zeit das Sagen hatten. Nachdem der Bevollmächtigte des Reiches, Graf Lambsdorff, das Memelland dem französischen General Odry übergeben hatte, versicherte dieser den deutschen Beamten dort die Wahrung aller Rechte und forderte sie auf, im Dienst zu verbleiben. Zugleich setzte er ein Direktorium (aus Einheimischen) ein. Auch war er ein Freund einer Freistaaten-Lösung für das Memelland. 

Neben den zitierten „preußischen Klein-Litauern“ Erdmann Simoneit und Hugo Reidys sind noch andere Memelländer zu benennen, die ihr Herz für Litauen entdeckten. So Viktor Gallus, Martin Jankus, Wilhelm Gaigalat, Storost/Tilsit. Sie waren Beamte, Pfarrer, Sekretäre, Referendare, Lehrer und hatten dem deutschen Staat bisher loyal gedient. 

Ihre Eltern waren deutsche Staatsbürger und auch als „Preußisch-Litthauer“ deutsch gesinnt. Übrigens: Preußisch-Litthauer waren keine Litauer, aber das ist ein anderes Thema. Sie gaben ihren Kindern deutsche Vornamen, was diese vergessen wollten, indem sie Vor- und Zuname in der Schreibweise litauisierten. Vergessen haben sie auch, dass sie ihr Wissen und Denken allein der deutschen Kultur verdanken. Die Litauer, die dann im Memelland das Sagen hatten, honorierten eine solche litauische Gesinnung. 

Für das Reich war damals der Einmarsch der Litauer ins Memelland das kleinere Übel, bevor Polen hier seine Truppen mobilisieren würde. Polen stand Gewehr bei Fuß. Wissend, dass die Zeit für Deutschland arbeiten wird, sah man den anberaumten Wahlen mit Zuversicht entgegen. 

Die vier Wahlen im Memelland von 1935 bis 1938 ergaben einen über 80 bis 90 Prozent hohen Anteil für die Deutschen, trotz ständiger Schikanen und Unterdrückungsmaßnahmen durch Litauen, eine Litauisierung der Deutschen gelang nicht. Es ist nachweisbar, dass die einheimischen „Preußisch-Litthauer“ ebenfalls die deutsche Liste gewählt haben. Der ständige Zuzug von Litauern aus Litauen änderte am Wahlergebnis nichts. 

Nicht unerwähnt soll sein, dass die amerikanischen Litauer erhebliche Geldsummen Litauen zur Verfügung stellten.

Bernd Dauskardt, Hollenstedt      






nachträglich Identifiziert 

Zu: Glückwünsche (Nr. 7)

Beim Aufschlagen der Glückwunschseite in der PAZ fiel mir gleich das veröffentlichte Bild, das ich auch besitze, auf. Es ist aufgenommen nördlich vom Fischerort Stombeck, Kreis Königsberg (Pr), seit dem 1. Oktober 1934 zusammen mit Plöstwehnen eingemeindet in die Gemeinde Willkeim mit künftigem Namen Willkeim.

Die Landkreise Fischhausen und Königsberg (Pr) wurden am 1. April 1939 zum Landkreis Samland zusammengelegt. Auf der Aufnahme sind mein Onkel Fritz Baltrusch (Dritter von rechts, *5.8.1907 in Stombeck, †19.6.1995 in Bergisch Gladbach) und seine Frau Eliesabeth Baltrusch geborene Rakau (Erste von rechts, *29.4.1915 in Stombeck, verstorben am †25.4.2007 in Bergisch Gladbach) zu sehen. Wer die übrigen Personen sind, wird man wohl nicht mehr herausfinden können. 

Hans-Georg Baltrusch, Bremerhaven






Erhebliche Zweifel

Zu: Die letzte Fahrt der „Wilhelm Gustloff“ (Nr. 4)

Zu den von Ihrem Autor dargebrachten statistischen Zahlen habe ich erhebliche Zweifel, da sie nach meinem Empfinden weder für den Januar 1945 noch für die gesamte Evakuierungsaktion zutreffen. Mir bekannten Informationen nach sind während der Evakuierungszeit mindestens 20 Schiffe mit Flüchtlingen durch Torpedierung, Bombardierung beziehungsweise Minentreffer auf See geblieben. Die Zahl der Opfer liegt über 24 000 Menschen.

Wilfried Stephan, Rostock






Um die Ecke gedacht

Zu: Riesenstaus in Königsberg (Nr. 4)

Der Artikel ist an mehreren Stellen inhaltlich schief. Der Autor berichtet von einer Großbaustelle auf der Brandenburger Straße in Ponarth, die lange Staus verursacht. Dann erklärt er die Brandenburger Straße zu einer Magistrale, die mit dem Zentrum und mit dem Steindamm direkt verbunden ist. Hier muss er also mehrfach „um die Ecken“ gedacht haben. 

Weiter spricht er von Gleisbauarbeiten vor dem Straßenbahndepot auf der Brandenburger Straße. Die Straße hier vor dem ehemaligen Depot Süd hieß zu deutscher Zeit Dirschauer Straße. Das Straßenbahndepot gleich südlich vom Hauptbahnhof, den die Russen Südbahnhof nennen, muss also noch in Betrieb sein. Im Jahr 2002 bin ich noch mit der Straßenbahn – ehemalige Linie 15, die am Ponarther Kino ihre Wendeschleife hatte – nach Ponarth gefahren. Einige Zeit später wurden die Gleise ab Depot stillgelegt und ausgebaut. 

Von dem einst umfangreichen Straßenbahnnetz in Königsberg ist so gut wie nichts geblieben. Eine letzte Linie mit der Nr. 5 verkehrte im Juli 2019 noch vom Hammerweg über Nordbahnhof, Roßgärter Tor und Dom nach Rosenau und umgekehrt. Wenn der Autor schreibt, dass man mit drei Hauptlinien per Bahn nach Ponarth gelangen kann, dann muss ihm wohl einiges entgangen sein.

Jürgen Druske, Hannover






Steine im Glashaus

Zu: Wehe, wenn Berlin Courage zeigen will (Nr. 6)

Es ist schon unglaublich, wie wenig Gabe an Selbstreflektion die Abgeordnete Regina Kittler besitzt. Ihren Satz „Hindenburg hätte dazu beigetragen, die Demokratie in Deutschland zu zerstören“ sollten sie und ihre Parteigenossen erst einmal auf sich anwenden. Sprich, kehren vor der eigenen Haustüre, bevor mit Steinen im Glashaus geworfen wird. 

Berlin, mit der ureigenen Rot-Grün-Rot-Wolke, zerstört mehr Demokratie, als diese Damen und Herren es anderen angedeihen lassen wollen. Im Zuge der Streichung der Ehrenbürgerschaft Hindenburgs sollte man dann auch über die Entfernung des Karl-Marx-Denkmals in Trier nachdenken.

Manfred Hemmersbach, Köln






Bedauernswerte Zittauer

Zu: Fragwürdigen Botschaften kann man nicht „entKOMMEN“ (Nr. 9)

Wie bitte? „Flucht und Vertreibung – beides Worte, die man als Migration betrachten kann und betrachten sollte.“ Der Oberbürgermeister von Zittau, Thomas Zenker, will also eines der schwersten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu Wanderschaften verharmlosen. Weiß der Mann, was er öffentlich von sich gibt? Bedauernswerte Zittauer! 

Detlef Schwenkler, Hamburg