Bei der Kurdischen Gemeinde Deutschland (KGD) ist die Enttäuschung groß. Trotz frühzeitiger Anfragen habe die Stadt Hanau keine Vertreter der Kurden zur zentralen Trauerfeuer für die Opfer des mutmaßlichen Amoktäters Tobias Rathjen am 3. März eingeladen, so KGD-Vizevorsitzender Mehmet Tanriverdi. Am 19. Februar hatte der Täter laut Stand der Ermittlungen zehn Menschen und schließlich sich selbst erschossen. Vier der Opfer seien Kurden gewesen, so Tanriverdi in seiner Erklärung. Der KGD-Vize beklagt, dass statt kurdischer Vertreter solche der Türkei eingeladen worden seien, deren Regime für die politische Verfolgung von Kurden verantwortlich sei. Das türkische Regime habe die Opfer von Hanau damit für seine politischen Zwecke instrumentalisiert. An der Trauerfeier hatten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) teilgenommen. H.H.