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20.03.20 / Geschichte / Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ging es los / Inzwischen besitzen die USA rund 270 „Reaper“- und 360 „Predator“-Drohnen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12 vom 20. März 2020

Geschichte
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ging es los
Inzwischen besitzen die USA rund 270 „Reaper“- und 360 „Predator“-Drohnen

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 begannen die USA, Drohnen gegen die Taliban in Afghanistan einzusetzen. Dem folgte eine sukzessive Ausweitung der Attacken mittels unbemannter ferngesteuerter Flugkörper auf den Jemen (ab 2002), Pakistan (ab 2004), Somalia (ab 2007), Libyen (ab 2011) sowie den Irak und Syrien (ab 2014). Verwendet wurden dabei in aller Regel Drohnen vom Typ General Atomics MQ-1 „Predator“ (Raubtier) oder MQ-9 „Reaper“ (Sensenmann). Die MQ-9 ist moderner und viermal so schwer wie die MQ-1. Sie kann bis zu 15 Stunden in der Luft bleiben und ihre Ziele mit zwei lasergelenkten 500-Pfund-Präzisionsbomben des Typs GBU-12 „Paveway II“ (Pflasterstein II) sowie vier Luft-Boden-Raketen des Typs AGM-114 „Hellfire“ (Höllenfeuer) bekämpfen. Mittlerweile besitzen die USA rund 270 „Reaper“- und 360 „Predator“-Maschinen.

Die Steuerung der Drohnen übernehmen Soldaten auf US-Luftwaffenstützpunkten wie der Creech Air Force Base und der Nellis Air Force Base in Nevada. Allerdings starten und landen die Fluggeräte nicht nur dort, sondern auf Pisten in aller Welt. So zum Beispiel in Agadez (Niger), Bagram (Afghanistan), Larisa (Griechenland), Märkisch Friedland (Miros?awiec, Westpreußen) und Jerischmarkt (Câmpia Turzii, Siebenbürgen). Derzeit befinden sich rund um die Uhr mehrere Dutzend Drohnen im Einsatz.

Unter Präsident George W. Bush soll es insgesamt 57 gezielte Angriffe mit „Reaper“- und „Predator“-Maschinen auf vermeintliche Terroristen gegeben haben. Während der Amtszeit von Barack Obama stieg die Zahl der Attacken auf über 550. Dabei kamen möglicherweise bis zu 6000 Menschen zu Tode. Ähnlich häufig feuern die Drohnen nun auch unter dem derzeitigen Präsidenten Donald Trump ihre Waffen ab.

Mit Hilfe der Flugkörper konnten schon zahlreiche führende Gegner eliminiert werden – zuletzt am 29. Januar 2020 Qasim al-Raymi, der Chef der al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel. Jedoch liegt die Erfolgsquote der Drohnen nur im Bereich von zwei Prozent. So brauchte es immerhin 16 Anläufe, um den Anführer der pakistanischen Taliban Baitullah Mehsud zu töten. Bei den vorhergehenden Versuchen starben rund 200 bis 300 Menschen, von denen die meisten wahrscheinlich Unbeteiligte waren.

Im Durchschnitt sind wohl etwa 80 Prozent der Drohnenopfer Zivilisten, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort befinden. Das macht die Kriegführung mit Hilfe der unbemannten ferngesteuerten Flugkörper völkerrechtlich höchst problematisch.W.K.