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27.03.20 / Generationen-zynismus / „Corona rettet die Welt“ / Wie linke Intellektuelle die Krankheit bejubeln und Zuspruch beim medialen Establishment finden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13 vom 27. März 2020

Generationen-zynismus
„Corona rettet die Welt“
Wie linke Intellektuelle die Krankheit bejubeln und Zuspruch beim medialen Establishment finden
Wolfgang Kaufmann

Ältere Menschen sterben deutlich öfter an einer Corona-Infektion als jüngere. Das Risiko, Covid-19 nicht zu überleben, steigt nach derzeitigem Erkenntnisstand zwischen dem 60. und dem 80. Lebensjahr von etwa drei auf rund 15 Prozent. Manchmal ist sogar von 25 Prozent die Rede. 

Deshalb glauben viele im jüngeren Alter, die Krankheit könne ihnen nichts anhaben, und ignorieren die behördlichen Verhaltensregeln. Das hat für Senioren höchst gefährliche Folgen. Junge feiern sorglos ihre „Corona-Partys“ und die Alten sterben an dem dadurch leichtsinnig weiterverbreiteten Virus. Solidarität mit der gegenwärtig besonders verletzlichen älteren Generation sucht man gerade in den Großstädten häufig vergebens.

Dazu kommen die menschenverachtenden Kommentare in den sozialen Medien, die sich einmal mehr als asozial erweisen. Da wird von „natürlicher Selektion“ und einer „Entlastung der Rentenkassen“ gefaselt. Und Meike Lobo, die Frau des „SPIEGEL“-Kolumnisten Sascha Lobo, verkündete am 9. März gar über den Kurznachrichtendienst Twitter, bei der Corona-Pandemie handele es sich doch um einen „der natürlichsten und für die Population gesündesten Vorgänge der Welt“, nämlich „das Sterben alter Individuen“. Wieso werde dies plötzlich zur „Ungeheuerlichkeit“ erklärt? 

„Ja zu Corona!“ 

Noch zynischer fielen die Äußerungen der „Künstler“ der linksradikalen deutschen Hip-Hop-Formation um den Halbkameruner Tarek Ebéné aus. Während eines „Nur für Frauen“-Konzertes anlässlich des Weltfrauentages in der Dortmunder Westfalenhalle brüllten sie von der Bühne: „Leute haben Schiss vor irgend ’nem bescheuerten Virus. Die Wahrheit ist: Dabei sterben nur alte, weiße Männer!“ Daraufhin kreischten dann viele der jugendlichen Zuhörerinnen zustimmend. 

Die Präsidentin des GIGA (des „German Institute of Global and Area Studies“/Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien) und Professorin für Internationale Beziehungen an der Universität Hamburg, Amrita Narlikar, zieht angesichts dessen Parallelen zur „spätrömischen Dekadenz“. 

Des Weiteren sagte sie im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Ich frage mich, ob die deutsche Gesellschaft anders auf das Virus reagiert hätte, wenn nicht die Älteren, sondern junge Menschen oder gar Kinder die Hauptbetroffenen wären.“

Letztlich kann das aktuell zu beobachtende Aufbrechen eines neuen und teilweise erschreckend brutalen Generationenkonfliktes aber wenig verwundern, wenn man die zunehmend hysterischer verlaufende Klimadebatte im vorigen Jahr betrachtet. Plötzlich war die Oma keine liebenswerte alte Dame mehr, sondern eine „Umwelt“- oder gar „Nazisau.“ An vorderster Front dabei die öffentlich-rechtlichen Medien. 

Dass hier keineswegs nur ein Ausrutscher vorlag, zeigt ein aktueller Beitrag auf dem Jugendkanal „funk“, der von der ARD und dem ZDF betrieben und von den Sendern jährlich mit 45 Millionen Euro finanziert wird. Darin verkündet der Moderator Schlecky Silberstein alias Christian Maria Brandes im Rahmen seiner Internet-Show „Bohemian Browser Ballett“: „Ja zu Corona!“ Danach folgt dann die Begründung: „Interessant hierbei, wie fair dieses Virus ist. Es rafft die Alten dahin, aber die Jungen überstehen die Infektion nahezu mühelos. Das ist nur gerecht. Immerhin hat die Generation 65+ den Planeten in den letzten 50 Jahren voll an die Wand gefahren.“

Erschreckend daran ist neben dem Umstand, dass das „Bohemian Browser Ballett“ Träger des Grimme-Preises in der Kategorie Kinder und Jugend von 2019 ist, das deutliche Überwiegen der zustimmenden Reaktionen auf den Beitrag. Einigen tausend negativen Bewertungen standen bald doppelt so viele positive Wortmeldungen zu dem Video „Corona rettet die Welt“ entgegen. Dazu kamen Zuschriften wie: „Die sprechen aus, was viele nur denken!“

Und dann wäre da noch ein zutiefst törichter Artikel von Michael Hanfeld, dem verantwortlichen „FAZ“-Redakteur für Feuilleton Online und Medien, über den angeblich „satirisch“ gemeinten Streifen. Der endet tatsächlich mit den begeisterten Worten: „Wir sagen Ja! zum Bohemian Browser Ballett!“ Moralisch tiefer kann ein Vertreter der etablierten Medien derzeit wohl kaum sinken.


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