26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
27.03.20 / Kolumne / „Es gibt kein Volk“

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13 vom 27. März 2020

Kolumne
„Es gibt kein Volk“
Florian Stumfall

Dass man im Zuge der Aufregung um das Coronavirus eine Zeitlang nicht ständig mit Befinden, Ansichten und Sorgen von Greta Thunberg behelligt wird, ist wohltuend. Ein anderes Hauptthema in der öffentlichen Diskussion, das ebenfalls in den Hintergrund gerückt ist, bleibt jedoch auch dann dringlich, wenn man vorübergehend nichts mehr davon hört. Es ist dies die Frage der Zuwanderung, die in einen Zusammenhang mit Seuchengefahr zu rücken eine schwere Sünde gegen die Menschlichkeit wäre. 

Entgegen allen derzeitigen Tagesbefehlen gilt nämlich für Linke, Gutmenschen und alle Schattierungen dazwischen nach wie vor: Zuwanderung muss sein, möglichst unkontrolliert, umfangreich und exotisch. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus schweren Fällen von Helfersyndromen und – im Hintergrund gut verborgen – einer Strategie, die über den Augenblick hinausweist.

Nicht zuletzt sind es die Vereinten Nationen, welche die moderne Völkerwanderung durch ihren Migrationspakt mit hohen Weihen versehen haben. In diesem Pakt, dem über 160 Länder beigetreten sind, steht als Kernsatz: „die Aufforderung an alle Staaten weltweit, die Möglichkeiten legaler Migrationswege auszuweiten“. Dass der Pakt viel Zustimmung erfahren hat, liegt natürlich am Eigeninteresse der Länder der Dritten Welt, aber auch an Zukunftsvisionen vor allem in Europa, die sich im Wesentlichen darin äußern, dass mehr und mehr die Zuwanderung als ein Mittel des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Überlebens bezeichnet wird. Der hässliche Fachbegriff hierfür lautet „Bestandserhaltungsmigration“. Diese Sichtweise ist indes nicht neu.

Im Jahre 1925 schrieb der Gründer der „Paneuropa“-Bewegung und Hochgrad-Freimaurer Graf Richard Koudenhove-Calergi in seinem Werk „Der praktische Idealismus“: „Der Mensch der fernen Zukunft wird Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen.“

Ein Nachfolger im Geiste ist heute der US-Geostratege Tom Barnett, der in seinem programmatischen Buch „Der Weg in die Weltdiktatur“ mit dem Untertitel „Die Strategie des Pentagon“ fordert: „Das Endziel ist die Gleichschaltung aller Länder der Erde. Sie soll durch die Vermischung der Rassen herbeigeführt werden. Mit dem Ziel einer hellbraunen Rasse in Europa. Hierfür sollen in Europa jährlich 1,5 Millionen Einwanderer aus der dritten Welt aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von 90, zu dumm, um zu begreifen, aber intelligent genug, um zu arbeiten.“

Die Ähnlichkeit mit Koudenhove-Calergi ist auffallend, nicht nur, was den Inhalt, sondern auch, was den Charakter der Aussagen angeht. Es handelt sich dabei um einen lupenreinen Rassismus, der unterstellt, dass die massenhafte Zuwanderung die Intelligenz der Europäer flächendeckend senken würde. Käme eine solche Aussage aus dem Munde eines Kritikers der Zuwanderung, so wäre dieser ein Fall für den Staatsanwalt, wegen Volksverhetzung und anderen Delikten. 

Auffällig auch, dass gegen den Rassismus auch von einer hysterischen Linken, die ansonsten bei jeder einschlägigen Randbemerkung die Verbreitung neonazistischen Gedankengutes beklagt, keine Einwände erhoben werden, wenn er zulasten der Europäer geht. Als Regel scheint zu gelten: Rassismus gegen Farbig und Schwarz ist vom Übel, Rassismus gegen Weiß hingegen gut, wenn nicht gar notwendig. 

Dafür stehen vor allem die Grünen. Deren nun etwas zurückgezogener Frontmann Jürgen Trittin meinte einst: „Noch nie habe ich die Nationalhymne mitgesungen und werde es auch als Minister nicht tun.“ In der nachfolgenden Generation tut es ihm Grünen-Chef Robert Habeck gleich: „Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ Dazu passt nahtlos eine Initiative der Jungsozialisten in der SPD, wonach der Spruch „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ nicht mehr strafbar sein solle.

Auf der Suche nach einer Erklärung für diesen primitiven Selbsthass stößt man auf einen überraschend einfachen Zusammenhang. Die linke Welterklärung ist eindimensional und fußt ausschließlich auf materiellen Gegebenheiten. Daher fördert sie bei ihren Adepten ein eingeschränktes, unbewegliches und vom gewünschten Ergebnis vorbestimmtes Denken. Ganz besonders hat eine Größenordnung dabei keinen Raum: die kulturelle Dimension, weshalb jener Selbsthass tatsächlich nicht anders als primitiv zu bezeichnen ist.

Die Linke in ihrer monokausalen geistigen Beschränktheit versteht den Staat als einen Machtapparat zum Zwecke der Umverteilung wirtschaftlicher Güter. Damit sei sein Sinn erklärt und sein Dasein gerechtfertigt. Andere als materielle Faktoren finden keine Berücksichtigung. Es gibt weder Erklärung noch Verständnis für Besonderheiten der Sprache, der Traditionen, von Vorlieben und Neigungen, für die je eigenen Hervorbringungen von Kunst und Wissenschaft, ja auch für die Küche und die Arten des Zeitvertreibs. Es herrscht geistige Gleichschaltung, die nach der tatsächlichen Gleichschaltung ruft. Doch bis auf Weiteres gilt: Der spanische Barock ist anders als der donauländische, und die Volksmusik in Finnland unterscheidet sich von der auf Sizilien. Das wird auch bis auf Weiteres so bleiben, trotz des Brüsseler Hobels.

Es fehlt die kulturelle Dimension. Grünen-Chef Habeck hat es so formuliert: „Es gibt kein Volk.“ Allerdings muss man diese Aussage als ausschließlich auf die Deutschen gerichtet verstehen, die Menschen – wie die Kanzlerin sagt –, „die schon länger hier leben“. Denn geht es um bedrohte Völker, um Minderheitenrechte oder Diskriminierung, dann gewinnt der Volks-Begriff auch und vor allem bei den Linken den Charakter unabweislicher Dringlichkeit. Aber nur dann.

Der Autor ist ein christsoziales Urgestein und war lange Zeit Redakteur beim „Bayernkurier“.