08.05.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.04.20 / „In eins verbunden“ / Ein „Netzwerk für Sicherheit“ / Konkrete Aktivitäten des Vereins Uniter – die Kontakte reichen bis in die Wirtschaft und in den Sport hinein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14 vom 03. April 2020

„In eins verbunden“
Ein „Netzwerk für Sicherheit“
Konkrete Aktivitäten des Vereins Uniter – die Kontakte reichen bis in die Wirtschaft und in den Sport hinein

Die konkreten Aktivitäten des Vereins Uniter, der sich selbst als „Netzwerk für Sicherheit“ bezeichnet, sind überaus vielgestaltig. So unterhält er beispielsweise die Medical Response Unit (MRU), eine Sanitäter-Gruppe, die unter anderem schon bei Fußballspielen in Erscheinung trat. 2019 schulte die MRU zudem Angehörige der staatlichen Sicherheitsorgane auf den Philippinen in Techniken der Notfallmedizin sowie im richtigen Verhalten in Extremsituationen. Was für die Tageszeitung „taz“ insofern ein ernsthaftes Problem darstellte, als es sich bei den Teilnehmern an der Maßnahme offensichtlich um Anhänger des gewählten Präsidenten Rodrigo Duerte handelte.

Hinzu kamen Kurse zum Thema Krisenvorsorge, das den linken Medien ebenfalls per se verdächtig war – jedenfalls bis Corona kam. Mit Schlagwörtern wie „paramilitärisch anmutend“ wurde verschleiert, dass es an den Schulungen und Übungen im Training Center Retten und Helfen in Mosbach nichts Nennenswertes zu beanstanden gab.

„Paramilitärisch anmutend“

Angeblich soll auch eine „bewaffnete Kampfeinheit“ von Uniter namens „Defence“ in Mosbach gesichtet worden sein. Der Verein selbst spricht indes von Selbstverteidigungskursen mit Waffenattrappen. Fest steht hingegen, dass Uniter-Mitglieder in privaten Sicherheitsunternehmen tätig sind. Einige von ihnen kamen im Juni 2019 bei den Demonstrationen gegen den Energiekonzern RWE zum Einsatz. Sie hatten die Aufgabe, militante „Umweltaktivisten“ daran zu hindern, in den Braunkohlentagebau Garzweiler einzudringen. 

Aus einer Website des Vereins ging 2019 hervor, dass er auf nationaler und internationaler Ebene Stellen als Personen- und Objektschützer, Fahrer „sondergeschützter Fahrzeuge“ sowie Polizeiausbilder im Regierungsauftrag vermittelte. Hierbei dürfte es sich nicht bloß um Prahlerei gehandelt haben, wie von manchen Blättern unterstellt wurde. Immerhin reichen die Kontakte von Uniter tatsächlich bemerkenswert weit. 

Breite Vernetzung

So gehörte eines seiner Mitglieder zu den Personenschützern, die der Deutsche Fußball-Bund zum Schutz der Nationalmannschaft angeheuert hatte. Und der Sicherheitschef des Autovermieters Sixt war ebenfalls bei Uniter aktiv. Das Gleiche gilt für einen leitenden Mitarbeiter des Rüstungsunternehmens Diehl Defence in Überlingen, das bestens mit ausländischen Firmen vernetzt ist. Dies alles deutet nicht gerade darauf hin, dass Uniter einer „rechtsextremen verfassungsfeindlichen Schattenarmee“ angehört.W.K.