20.04.2024

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03.04.20 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14 vom 03. April 2020

Meldungen

Kritik wegen Italienhilfe

Rom/Moskau – Kaum war eine Delegation von 104 Militär-Krankenpflegern und -Ärzten in der von der Corona-Krise am meisten heimgesuchten italienischen Stadt Bergamo eingetroffen, hagelte es Kritik an Russland. Die Kooperation unter dem Motto „From Russia with Love“ wird als Versuch Putins gewertet, sein durch die Ukrainekrise im Westen beschädigtes Image aufzubessern und die durch die Sanktionen bedingte Isolation des Landes zu lockern. Schärfere Anschuldigungen kamen seitens der Zeitung „La Stampa“, die in einem Artikel eine Parallele zur Ankunft russischer Fachkräfte in Italien mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan im Jahr 1979 zog. Ein tschechischer Politiker zog Vergleiche zur „Krim-Annexion“ und zum Einmarsch sowjetischer Truppen beim Prager Frühling 1968. Außer medizinischem Personal schickte Russland Hilfsgüter zur Bekämpfung der Krise sowie technische Geräte zur Diagnostik und Desinfektionsmittel, wofür die italienische Regierung sich dankbar zeigte.MRK





Zerreißprobe wegen Donbass

Kiew – Im Schatten der Corona-Krise droht der ukrainischen Regierung die Zerreißprobe. Großer Widerstand schlägt Präsident Wladimir Selenskij in der Frage der Beilegung des Krieges in der Ostukraine entgegen. Seinem als russlandfreundlich geltenden Stabschef Andrej Jermak wird unterstellt, die Notsituation auszunutzen, um unpopuläre Entscheidungen umzusetzen. Aus Verhandlungen der trilateralen Kontaktgruppe (Ukraine, Russland und OSZE) in Minsk wurde bekannt, dass direkte Gespräche zwischen Vertretern Kiews und der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk in Betracht gezogen werden. Das lehnen nicht nur Teile der Opposition ab, sondern auch Mitglieder der Präsidentenpartei „Diener des Volkes“. MRK





Polen lässt Clan-Chef frei

Posen – Ein polnisches Gericht hat die Entlassung von Arkadiusz Lakatosz aus der Untersuchungshaft angeordnet. Lakatosz gilt als Kopf der von Polen aus operierenden „Enkeltrick-Mafia“, die EU-weit Senioren um hohe Geldbeträge bringt. Lakatosz, mutmaßlicher Erfinder der Betrugsmasche, floh bereits 2001 vor deutschen Ermittlungen nach Polen. Dort wurde der Chef eines Roma-Clans im Jahr 2014 im Zuge einer internationalen Polizeiaktion festgenommen, jedoch gegen Kaution wieder freigelassen. Auch 2017 entließ ein polnischer Haftrichter Lakatosz nach einer Festnahme, sodass er erneut abtauchen konnte. Im Herbst 2019 erging gegen den Clan-Boss zwar ein Urteil, dies ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Da im März 2020 ein Posener Gericht in einem weiteren Verfahren eine Einstellung anordnete, entfiel wegen der fehlenden Rechtskraft des Urteils von 2019 nun insgesamt die rechtliche Grundlage, um Lakatosz weiter in U-Haft behalten zu können.N.H.