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03.04.20 / GeschlechterForschung / Und sie unterscheiden sich doch / Rückschlag für Gender-Ideologie: Forscher weisen deutliche Differenzen zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen nach

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14 vom 03. April 2020

GeschlechterForschung
Und sie unterscheiden sich doch
Rückschlag für Gender-Ideologie: Forscher weisen deutliche Differenzen zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen nach

Das absolut zentrale Dogma der Gender-Ideologie lautet, dass es keine naturbedingten Verhaltensunterschiede zwischen Männern und Frauen gebe und das Geschlecht eine fast ausschließlich „soziale Kategorie“ sei. Der Mensch komme quasi als Neutrum auf die Welt und finde dann erst später infolge von Umwelteinflüssen, allen voran natürlich die Erziehung, seine männliche oder weibliche Identität. 

Doch genau das wird vielfach angezweifelt – und zwar nicht nur von Laien, welche den gesunden Menschenverstand und ihre eigene Lebenserfahrung ins Spiel bringen, sondern auch von Wissenschaftlern: Es sei absurd, die unübersehbaren biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen einfach zu ignorieren, so der Tenor.

Diese Kritiker erhalten jetzt neue argumentative Munition. Sie findet sich in einem Fachartikel von Hannah Kiesow von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und acht weiteren Psychologen, Psychiatern und Neurowissenschaftlern aus Deutschland, Großbritannien, Kanada, den USA und den Niederlanden, der am 18. März in der angesehenen Fachzeitschrift „Science Advances“ erschien. 

In dem Text mit dem Titel „10 000 Social Brains: Sex Differentiation in Human Brain Anatomy“ (zu Deutsch: 10 000 soziale Gehirne: Geschlechterdifferenzierung in der Anatomie des menschlichen Gehirns) wird beschrieben, wie die Forscher die mittels von sogenannten Magnetresonanz-Tomografien gewonnenen Strukturdaten der Gehirne von 10 000 Erwachsenen untersuchten. Dabei hatten sich Kiesow und ihre Kollegen auf 36 unterschiedliche Hirnregionen konzentriert, welche für die Verarbeitung und Kontrolle von Emotionen, das Treffen von Entscheidungen, das Triebverhalten und die Reaktion auf soziale Reize zuständig sind. 

10 000 Hirne akribisch untersucht

Dazu zählen beispielsweise die paarig ausgebildete Amygdala (auch Mandelkern genannt) im linken und rechten Schläfenhirn, der ventromediale präfrontale Cortex (VMPFC) im Bereich der Stirnseite des Großhirns und das Belohnungszentrum Nucleus accumbens im unteren Vorderhirn. Bei der Analyse stellte sich heraus, dass das Volumen solcher Hirnregionen bei Männern und Frauen in aller Regel deutlich messbar voneinander abwich. Bei den weiblichen Probanden war beispielsweise die Amygdala, die unter anderem für das Empfinden von Angst und Furcht sowie lustbetonten Emotionen sorgt, vielfach deutlich vergrößert. Weitere Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zeigten sich auch an diversen anderen Stellen.

Laut Kiesow und ihren Kollegen besteht ein unmittelbarer kausaler Zusammenhang zwischen den Unterschieden beim Umfang der untersuchten Abschnitte des Gehirns von Männern und Frauen und der sozialen Situation der jeweiligen Probanden, die ebenfalls akribisch erfasst wurde. Allerdings reagieren männliche und weibliche Gehirne hier auf unterschiedliche Weise: So führt die Zufriedenheit mit dem eigenen Umfeld bei Frauen zu deutlich stärkeren anatomischen Effekten im Bereich der Amygdala und des VMPFC als bei Männern. Deren Gehirn wiederum antwortet auf eine ungünstige soziale Situation mit gravierenderen Veränderungen im Bereich des Nucleus accumbens.

Hieraus lässt sich unschwer der Schluss ziehen, dass auch die kontinuierliche Fortentwicklung der Hirnregionen beim Menschen in Abhängigkeit von der jeweiligen Lebenslage und das daraus resultierende Sozialverhalten biologisch vorherbestimmt sind – je nachdem, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person handelt.   W.K.