26.04.2024

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03.04.20 / Erinnerung / Maler und Theologe / Bernhard Modereggers Leben in Text und Bildern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14 vom 03. April 2020

Erinnerung
Maler und Theologe
Bernhard Modereggers Leben in Text und Bildern

Bernhard Moderegger Der in Königsberg gebürtige Pastor und Maler Bernhard Moderegger (1914–2005) stammt aus einer ostpreußischen Theologenfamilie, die als Nachkommen von Salzburger Glaubensflüchtlingen 1732 im Zuge der Salzburger Emigration nach Ostpreußen kamen.   

   In Folge des Zweiten Weltkriegs hatte die Familie ihre ostpreußische Heimat sowie fast alle Erinnerungsstücke verloren. Als Geistlicher fand Moderegger in der niedersächsischen Landgemeinde Rössing und später in Göttingen in der neu gegründeten Corviniuskirchengemeinde eine neue Heimat. Er betreute die deutschen Vertriebenen seelsorgerisch und nahm an Veranstaltungen zum Gedenken an die Toten des Krieges teil.

    Modereggers Sohn Martin hat den Lebensweg seines Vaters mit dessen handschriftlichen Erinnerungen, Briefwechseln mit seinen Eltern, Brüdern, Onkeln und Freunden, aber auch Predigten, Gemeindebriefen und anderem Schriftgut nachgezeichnet. Hilfreich dabei war sicherlich die Tatsache, dass Moderegger nach seiner Pensionierung damit begonnen hatte, biografische Erinnerungen niederzuschreiben. Entstanden ist eine umfangreiche Biografie, unterteilt in 15 Kapiteln, in denen zunächst der Werdegang geschildert wird, gefolgt von Abschnitten über sein Leben als Pastor, den Einfluss seines salzburgischen und ostpreußischen Erbes sowie über seine wichtigsten Wegbegleiter. An ein Nachwort und eine Zeittafel schließen sich Tagebuchaufzeichnungen sowie Predigttexte, Andachten und weitere theologische Beiträge an. Alle Kapitel sind mit zahlreichen Fotografien und/oder Zeichnungen und Gemälden des Porträtierten versehen.   

   Das Schlusskapitel ist dem Maler Bernhard Moder-egger gewidmet. In den Abbildungen der ausdrucksstarken und farbenfrohen Gemälde kommt die Vielseitigkeit des Künstlers zum Ausdruck. Moderegger zeichnete, malte in Aquarell oder Öl Landschaften, Porträts, Stillleben und fertigte Holzschnitte an. Inspiriert wurde er schon in früher Kindheit von Königsberg, der Stadt, deren Bürgertum der Kunst gegenüber sehr aufgeschlossen war, wovon die große Gemäldegalerie im Schloss mit Gemälden berühmter Maler zeugen. 

...Neben seiner Leidenschaft für Musik begleitete Moderegger die Kunst zeit seines Lebens. In den 1970er Jahren hat das „Ostpreußenblatt“ regelmäßig seine Holzschnitte und Zeichnungen vorgestellt. Wer den Menschen Bernhard Moderegger näher kennenlernen möchte und seinen Malstil liebt, dem sei die Lektüre der Biografie dringend empfohlen. MRK

Martin Moderegger: „Bernhard Moderegger. Pastor und Maler“, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, gebunden, 281 Seiten, 29,95 Euro