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17.04.20 / Aufgefallen / Zahlen und Konsequenzen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16 vom 17. April 2020

Aufgefallen
Zahlen und Konsequenzen

Nach Wochen der Mutmaßungen über die reale Gefahr des Coronavirus gewinnt die Wissenschaft allmählich fundierte Erkenntnisse dazu. 

Im rheinischen Gangelt – von wo sich das Virus sehr wahrscheinlich über das Land verbreitete – untersuchte der Bonner Virologe Hendrick Streeck in einer repräsentativen Stichprobe die Ausbreitung von SARS-CoV-2 und kam in einem Zwischenbericht zu der Erkenntnis, dass die Sterblichkeit der Infizierten bei 0,37 Prozent liegt – und somit wesentlich niedriger als die von der Johns Hopkins University ermittelte Rate von 1,98 Prozent. 

Parallel dazu sorgte vor Ostern der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel in mehreren Interviews für Aufsehen. Püschel hatte Dutzende Verstorbene mit einer Corona-Infektion daraufhin untersucht, woran sie tatsächlich gestorben sind. Seine Erkenntnis: Von 50 untersuchten Personen war keine einzige ohne ernsthafte Vorerkrankungen. 

Diese Zahlen können nicht bedeuten, die verhängten Maßnahmen zur Verringerung der Virusausbreitung einfach fallen zu lassen. Sowohl Streeck als auch Püschel betonen, wie wichtig die Kontaktsperren waren, um die Zahl der Infektionen in einem erträglichen Rahmen zu halten. 

Gleichwohl stellt sich die Frage, ob es angemessen ist, weiterhin ein ganzes Land im Stillstand zu halten, wenn die Gefahr geringer ist als befürchtet. Die Bürger haben sich in der Krise vorbildlich verhalten. Nun ist es an der Zeit, ihnen schrittweise und maßvoll ihr altes Leben zurückzugeben. neh