26.04.2024

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17.04.20 / Königsberg / Stadtverschönerung ohne Publikum / Strenge Ausgangssperre in der Pregelmetropole – Hoffnung auf Lockerungen im Mai

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16 vom 17. April 2020

Königsberg
Stadtverschönerung ohne Publikum
Strenge Ausgangssperre in der Pregelmetropole – Hoffnung auf Lockerungen im Mai
Jurij Tschernyschew

Seit dem 31. März gilt auch im Königsberger Gebiet eine strenge Quarantäne. So haben die Einwohner Königsbergs auch nicht die Möglichkeit, das warme Frühlingswetter und die blühenden Pflanzen zu genießen, die in diesem Jahr wegen des warmen Winters sehr früh blühen.

Die Vorgärten und der Botanische Garten sind bereits voller Knospen. Krokusse, Rosen, Stiefmütterchen, Mimosen und Primeln verströmen ihren Duft. Eine solche Blütenpracht überrascht selbst die Fachleute. Im vergangenen Winter hatte es kein einziges Mal richtig geschneit, und die Lufttemperatur fiel kaum einmal unter null Grad. Das letzte Mal gab es im nördlichen Ostpreußen solch einen milden Winter vor zehn Jahren.

Blühende Blumen findet man nicht nur im Botanischen Garten, sondern auch in der Nähe des Ozeanmuseums, des Denkmals für die 1200 Gardisten und auf Blumenbeeten. In vielen Höfen blühen japanische Kirschen, Weidekätzchen, Kirschpflaumen, Gänseblümchen und andere Blumen. Neben den natürlichen Gewächsen wurden noch vor Beginn der Corona-Krise viele neue Blumen gepflanzt. 2020 wurde fast doppelt so viel Geld für zusätzliche Gartenarbeit im Königsberger Gebiet bereitgestellt wie im Vorjahr. Bis heute wurden fast 33 000 Bäume und Sträucher in das Verzeichnis der Grünflächen in der Stadt aufgenommen. Es ist geplant, die Fläche von Parks, Plätzen und Alleen bis 2035 zu verdoppeln. Dafür müssten zirka 90 neue Parks angelegt werden. Derzeit nehmen Parks in der Stadt aufgrund der massiven Bautätigkeit nur 100 Hektar ein und Plätze etwa 60 Hektar, das ist die Hälfte der angestrebten Norm.

Im Rahmen der landesweiten Aktion „Garten des Sieges – Garten des Lebens“ wurden in der Stadt zwei Alleen neu angelegt: auf dem Deutschordensring [Gwardeijskij-Prospekt] und auf der Grünzone der Altstädtischen Langgasse [Moskowskij-Prospekt]. Insgesamt wurden 28 000 Tulpenzwiebeln und 50 000 Stiefmütterchen gepflanzt. Wegen der Ausgangsbeschränkungen haben die Bewohner so gut wie keine Möglichkeit, die Schönheit der blühenden Beete zu bewundern. Ihnen bleibt nur, zu hoffen, dass sie von den Blüten im Mai noch etwas haben werden.