24.04.2024

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17.04.20 / Für Sie Gelesen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16 vom 17. April 2020

Für Sie Gelesen

Die Gebrechen der SPD

Wer tatsächlich immer noch nicht genau weiß, warum die SPD von einer Wahlniederlage zur nächsten taumelt und wohl bald regelmäßig Ergebnisse im einstelligen Bereich einfahren wird, dem sei das Buch „Vielleicht will die SPD gar nicht, dass es sie gibt. Über das Ende einer Volkspartei“ zur Lektüre empfohlen. Darin beschreibt der Hamburger Journalist Holger Fuß alle aktuellen Gebrechen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands: Selbstzerfleischung, Trübsinnigkeit, verrohte Umgangsformen, Orientierungslosigkeit in Kombination mit notorischer Rechthaberei, unsympathische und inkompetente Führungskader im monströsen Schatten der „virtuellen SPD-Vorsitzenden“ Angela Merkel von der CDU, stromlinienförmige Mitläufer, die „Erbmonarchie des Mittelmaßes“, Verrat am sozialdemokratischen „Markenkern“ und am „Kleinen Mann“, „die große Willkommenslüge“ in der Immigrationspolitik, supranationale Phantasien,  „liberale Verwahrlosung“ und salonbolschewistische Attitüden bei gleichzeitigem hysterischen Geifern gegen alles, was als „Rechts“ gilt.   

Die Analyse des elendigen Zustandes der darniederliegenden SPD kommt recht flüssig und oftmals sogar ausgesprochen unterhaltsam daher. Nur das Fazit von Fuß wird wohl nicht jeder Leser unterschreiben wollen: „Dieses Land braucht eine neue, eine starke SPD.“Wolfgang Kaufmann

Holger Fuß: „Vielleicht will die SPD gar nicht, dass es sie gibt. Über das Ende einer Volkspartei“, FinanzBuch Verlag, München 2019, gebunden, 255 Seiten, 22,99 Euro





Vergessenes Meisterwerk

„Saint Matorel“ ist eine Wiederentdeckung eines Werks des zum Katholozismus konvertierten jüdischen Malers und Autors Max Jacob, der 1944 von der Gestapo verhaftet wurde und in einem Sammellager in Frankreich verstarb. 

Jacob erzählt in komplexen, poetischen Sequenzen voller theosophischer Anspielungen die Geschichte des kleinen Metroangestellten Victor Matorel, Katholik wird und in ein Kloster eintritt, dort stirbt und auf einem Pferd durch die „sieben Sphären zum Himmel“ aufsteigt. 

Das 1911 in Paris erschienene Original gilt als Zeugnis der Literatur des beginnenden 20. Jahrhunderts. Weil es kubistische Graphiken von Pablo Picasso enthielt, die – allerdings in schlechter Druckqualität – auch in der ersten deutschen Ausgabe enthalten sind, und damals nur 100 Exemplare davon gedruckt wurden, erfreut es sich eines hohen Sammlerwerts. Inhaltlich kann man den schwer lesbaren surrealistischen Roman mögen oder auch nicht.MRK

Max Jacob: „Saint Matorel" , Roman,  Osburg Verlag, Hamburg 2020, gebunden, 158 Seiten, 20 Euro