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24.04.20 / Kolumne / Vollendete Tatsachen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17 vom 24. April 2020

Kolumne
Vollendete Tatsachen
Theo Maass

Autohasser in der Berliner Kommunalpolitik nutzen die Corona-Seuche offenbar, um ihre Vorstellungen voranzutreiben. Ad hoc werden sogenannte Pop-up-Radwege etabliert. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg marschiert in derartigen Angelegenheiten, wie gewohnt, vorneweg. Vorgeblich sollen diese Fahrradwege provisorisch eingerichtet werden und auch nicht dauerhaft Bestand haben. Zur Begründung heißt es, wegen der Corona-Seuche seien weniger Autos unterwegs. 

Der umstrittene Verein Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert, dem Kreuzberger Beispiel sollten 130 weitere Städte folgen. DUH-Chef Jürgen Resch meint, es gehe jetzt darum, „dass Ärzte und Rettungsdienste nicht noch mehr mit unnötigen schweren Verletzungen belastet werden“. Auch der ADFC, ein Fahrradfahrerverein, stellt entsprechende Forderungen. 

Mit Corona hat das natürlich nichts zu tun. Autofahrer sind meist allein oder in den zugelassenen Zweier- oder Kleinfamiliengruppen unterwegs und können sich bei ihrer Fahrt kaum bei Fremden mit der Krankheit anstecken und auch selbst niemand fremdes anstecken. So hieß es bereits aus der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, man werde dort keine Pop-up-Radwege einrichten. 

Die Berliner Verwaltungsbezirke Pankow und Schöneberg-Tempelhof hingegen wollen dem Friedrichshain-Kreuzberger Beispiel folgen. Die Befürworter und Aktivisten geben dabei ganz offen zu, dass sie damit auch langfristig eine andere Aufteilung des Verkehrsraumes durchsetzen wollen. Diejenigen, die mit ihrem Steueraufkommen die Infrastruktur bezahlt haben, die Autofahrer nämlich, sollen demnach künftig noch weniger Platz bekommen. Um diese aggressiven Minderheitenpositionen durchzusetzen, soll nun Corona dienen. So hoffen die Autohasser, vollendete Tatsachen zu schaffen.