28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.04.20 / Sozialprojekte / Spendenaufruf für die Bruderhilfe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17 vom 24. April 2020

Sozialprojekte
Spendenaufruf für die Bruderhilfe

Liebe Leser der Preußischen 

Allgemeinen Zeitung, liebe Lands­leute und Freunde Ostpreußens,

seit fast 70 Jahren unterstützt die Bruderhilfe in Not geratene deutsche Landsleute in Ostpreußen. Gemeinsam konnte die weltweite Ostpreußenfamilie in dieser Zeit viel Gutes bewirken. 2020 soll die humanitäre Betreuung der Deutschen Volksgruppe, die dringend erforderliche Unterstützung für unsere Landsleute in der dreigeteilten Heimat, fortgesetzt werden. Aus diesem Grunde wende ich mich auch heute wieder mit einem Aufruf für die Bruderhilfe an Sie.

Das südliche Ostpreußen und das Memelland gehören inzwischen seit über 15 Jahren zur Europäischen Union. Trotzdem ist die Not vieler Angehöriger der Deutschen Minderheit, gerade auch auf dem Lande, noch immer sehr groß: Hohe Arbeitslosigkeit, schlechte medizinische Versorgung und Altersarmut prägen den Alltag. In Zeiten stark ansteigender Preise bewegen sich die Renten nahezu unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau, vielfach unterhalb des Existenzminimums. Immer wieder gehen daher Hilferufe von bedürftigen Landsleuten bei uns ein. Viel dramatischer ist die Lage der russlanddeutschen Bevölkerung im Königsberger Gebiet, der es oft an einfachsten Dingen fehlt, die für uns selbstverständlich sind. Brennstoffe, Lebensmittel und notwendige Medikamente sind teuer geworden, die Wege zum nächsten Arzt meist weit. Aufgrund fehlender Perspektiven sind bereits viele Russlanddeutsche in die Bundesrepublik Deutschland ausgewandert. Unter besonderer Obhut der Landsmannschaft Ostpreußen stehen die „Wolfskinder“, die am Ende des Zweiten Weltkrieges von ihren Familien getrennt worden sind. Viele von ihnen wurden von Litauern aufgenommen; etliche verloren ihre deutsche Identität. Erst 1990 konnten sie sich im Verein „Edelweiß-Wolfskinder“ zusammenfinden. Materielle Hilfe und ideeller Beistand haben hier einen ganz besonderen Stellenwert. Wir versuchen allen in der Heimat lebenden Landsleuten eine Perspektive und neue Hoffnung zu geben.

In Zeiten der großen Migrantenströme aus den Krisengebieten Nordafrikas und des Nahen Ostens wird die Situation der Deutschen in Ostpreußen von unseren Medien nicht mehr transportiert. Ihre Not ist daher einer breiten Öffentlichkeit nicht bekannt. Unser Ziel muss es sein, den Landsleuten das Gefühl zu geben, dass sie nicht vergessen sind. Die Heimatkreisgemeinschaften der Landsmannschaft Ostpreußen und ihre ehrenamtlichen Helfer gewährleisten, dass Ihre Spende direkt und ohne bürokratischen Aufwand bei den Arbeitslosen, den Alten, Kranken und Behinderten, den Notleidenden und den kinderreichen Familien ankommt.

Ich bitte Sie daher heute persönlich: Helfen Sie durch Ihren Beitrag mit, dass wir unsere humanitäre grenzüberschreitende Arbeit weiter fortsetzen und armen Landsleuten zu mehr Lebensqualität verhelfen können. Jede noch so kleine Spende hilft. Jedes Vermächtnis liefert einen wichtigen Beitrag, ist eine Brücke der Menschlichkeit in die ostpreußische Heimat. Deutsche helfen Deutschen, Ostpreußen unterstützen heimatverbliebene Ostpreußen.

Allen Spendern sage ich ein herzliches Dankeschön!

Wir geben Ostpreußen Zukunft.

Stephan Grigat

Rechtsanwalt und Notar, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen