26.04.2024

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24.04.20 / Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17 vom 24. April 2020

Aus den Landesgruppen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Landesgruppe – Liebe Mitglieder der Landesgruppe, wir alle sind betroffen von den Einschränkungen, die uns das Coronavirus bescherte. Leider auch einige unserer Veran-staltungen. Sehr schmerzlich ist, dass das Kulturzentrum Ostpreußen den für den 25. April geplanten Landeskulturtag absagen musste.

Das Schloss und damit auch der Flügel des Kulturzentrums ist vorerst wegen der Corona-Einschränkungen geschlossen. Derzeit ist geplant, die Tagung zunächst um zwei Monate auf einen Termin Ende Juni/Anfang Juli 2020 zu verschieben.

Wir gehen davon aus, dass der Herbsttermin – der Kulturtag der Landesgruppe Bayern – ohne Ein-schränkungen stattfinden kann. Wenn Sie sich also auf den Termin gefreut hatten – so wie wir – so bleibt uns nur die Hoffnung auf den Nachholtermin – oder auf unseren Landeskulturtag im Herbst.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten, dass Sie gut über die Corona-Krise hinwegkommen, und freuen uns auf ein Wiedersehen zur nächstmöglichen Gelegenheit.

Der Vorstand


Hessen

Vorsitzender: Ulrich Bonk Stellv. Vorsitzender:: Gerhard Schröder, Engelmühlenweg 3, 64367 Mühltal, Tel. (06151)148788

Landesgruppe – Der Vorstand der Landesgruppe Hessen sieht sich veranlasst, wegen der Corona-Pandemie die vom 9. bis 10. Mai 2020 geplante Kulturtagung leider abzusagen.


Mecklenburg-Vorpommern

Vorsitzender: Manfred F. Schukat, Hirtenstraße 7 a, 17389 Anklam, Tel.: (03971) 245688

Ein Vermächtnis an Königsberg vor 75 Jahren

Anklam – Am Karfreitag 2020 jährte sich zum 75. Mal ein Gedenktag, der von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt blieb und über den die Medien (mit Ausnahme der PAZ) kaum berichteten: der Untergang der Hauptstadt Ostpreußens – Königsberg –, die am 10. April 1945 nach dreitägigem Sturm der Roten Armee in die Hände gefallen war. Von den knapp 400 000 Einwohnern waren noch etwa 120 000 in der Stadt. Die verantwortlichen Nazis hatten sich lange vorher aus dem Staub gemacht. Bis zur Ausweisung der letzten Deutschen 1948 aus Königsberg kamen etwa 90 000 Einwohner durch Gewalt, Hunger und Seuchen um. Diese Landsleute haben es verdient, nicht vergessen zu werden. 

Sinnfällig wird dies durch eine besondere Begebenheit nach der Wende. Im Mai 1991 besuchten mein Kollege Manfred Schukat und ich zum ersten Mal das Gebiet Kaliningrad, das seit dem 4. Juli 1946 durch Beschluss des Obersten Sowjets der UdSSR so heißt. Mittels inoffizieller Briefkontakte hatten wir schon zu DDR-Zeiten mehrere Verbindungen in das Kaliningrader Gebiet. Nach dessen Öffnung 1991 durch Michail Gorbatschow besorgten wir uns sofort ein Visum im sowjetischen Generalkonsulat Rostock. Darüber habe ich im Herbst 1991 einen mehrseitigen Zeitungsbericht im „Nordkurier“ verfasst mit dem Titel: „Wo liegt Gumbinnen?“. Wir kamen auch bis in das frühere Pillkallen, heute Dobrowolsk, die Heimatstadt des in Anklam unvergessenen Medizinalrats Dr. Karl Nehls. Mit ihm hatten wir uns zu DDR-Zeiten so manches Mal auf der Straße getroffen, wo niemand mithören konnte, und über Ostpreußen gesprochen. Nach seiner Beschreibung fanden wir auch sein Elternhaus in der früheren Memeler Straße Nr. 4. Die obere Etage fehlte, aber der russische Einwohner war sehr freundlich und ließ uns herein. In der verfallensten Bude von Anklam sah es besser aus als dort. Die Fußbodendielen waren aufgenommen, und man schlief im Inlett. Der freundliche Russe zeigte uns auch seine Armeeuniform, auf deren Heldenbrust unter anderen der von Stalin gestiftete Orden „Für die Einnahme Königsbergs“ prangte. Offenbar war er 1945 dabei. Er sagte wörtlich: „Wir waren durch die Propaganda aufgehetzt und haben die deutsche Kultur zerstört.“ Als späte Reue sammelte er aus dem Schutt der Stadt wertvolle Bauteile, so den großen Spruchstein über der Eingangstür der zerstörten Pillkaller Pfarrkirche mit der Auf-schrift „Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit“ und sicherte ihn auf seinem Grundstück. Heute ziert dieser Stein den deutschen Soldatenfriedhof im Zentrum des Ortes. 

Die Krönung dieser an sich schon bewegenden Geschichte folgte einige Jahre später, als wir den Mann mit einer Reisegruppe noch einmal besuchten: Er zog vor unseren Augen seine Uniformjacke an, entfernte von ihr diesen Orden und schenkte ihn mir. Bis heute ist das mehr als eines der wertvollsten Andenken an unsere Heimatreisen – es ist ein Vermächtnis! Wieviele Kriegsveteranen habe ich gesehen, die ihre Orden an der Straße aus Armut und Not den Touristen feilboten. Niemals hätte ich etwas davon kaufen mögen, gar als Trophäe. 

Es ist uns in 30 Jahren seit der Wende gelungen, Tausende Deutsche, Russen und Polen zusammenzubringen. Nach all den furchtbaren Geschehnissen der Vergangenheit umfangreich an der Verständigung und Versöhnung mitwirken zu können, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit.

Friedhelm Schülke


Nordrhein-Westfalen

Vorsitzender: Wilhelm Kreuer, Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Tel.: (02964)1037. Fax (02964)945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Landesgruppe – Vom Ordenskreuz zur Elchschaufel, von der Maas bis an die Memel zur dreigeteilten Provinz. Gedenkschrift der Landesgruppe NRW, 70 Jahre Landesgruppe NRW e.V. 1949–2019, 320 Seiten, A5-Format, 5,00 Euro zuzüglich Versandkosten.

Die Schrift enthält zahlreiche Abbildungen in Farbe und schwarz-weiß. Sie stellt ein Zeit-, Geschichts- und Kulturdokument

ersten Ranges dar.

Bestellungen bitte an: Brigitte Schüller-Kreuer, Schriftführerin der Landesgruppe NRW, E-Mail: Schueller-Kreuer@Ostpreussen-NRW.de oder telefonisch unter (02224) 9873767.

Düren – Sehr  geehrte  Damen  und  Herren,  die  Heimatabende  der  Landsmannschaft Ost-Westpreußen  Kreisgruppe  Düren  eV.  fallen wegen der Corona-Epidemie  bis  auf  Weiteres  aus.

Gerda Wornowski


Sachsen

Vorsitzender: Alexander Schulz, Willy-Reinl-Straße 2, 09116 Chemnitz, E-Mail: alexander.schulz-agentur@gmx.de, Telefon (0371) 301616

Landesgruppe – Am Mittwoch, den 8. April 2020, wurde unser Lehrerseminar der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen, Landesgruppe Freistaat Sachsen e.V. und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. in den sächsischen Bildungskatalog des Landesamtes für Schule und Bildung, mit der Veranstaltungsnummer: C05552, aufgenommen. Dieses Seminar findet am 24. August 2020 in unserer Begegnungsstätte statt.

Beschreibung des Seminars: Die Kenntnisse über die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sind bei vielen Lehrern und Schülern zu wenig ausgeprägt. Wir sind der Auffassung, dass eine sachgerechte Kenntnis davor schützt, radikalen oder antidemokratischen Kräften auf den Leim zu gehen. Wir werden sie über Krieg und Kriegserfahrungen der Völker Europas informieren. Ein Mitglied der Landesgruppe hat sich bereit erklärt, seine Erlebnisse und Erfahrungen den Lehrern zu berichten, nicht nur von der Flucht, sondern auch einen Bericht über sein Leben in der DDR. Und weiter wird die wechselvolle Geschichte der Deutschen aus Russland Thema eines Vortrages sein.

Ziele des Seminars: Zeitzeugengespräche haben sich in den letzten Jahren als besonders geeignet erwiesen, bei der jüngeren Generation Empathie und Interesse zu entwickeln. Schicksalsweg, Geschichte und das Kriegsfolgenschicksal der Ost- und Westpreußen und der Deutschen aus Russland werden beleuchtet.

Nach jahrelangen und unermütlichen Bemühungen unserer Landesgruppe, mit dem Landesamt für Schule und Bildung ins Gespräch zu kommen, ist es uns nun gelungen, dieses Lehrerseminar vorzubereiten und durchzuführen. Oftmals ist es zu keinem Gespräch mit den Verantwortlichen gekommen. Nun fanden wir ein offenes Ohr und möchten uns auf diesem Weg recht herzlich für die Bemühungen des Landesamtes für Schule und Bildung im Voraus bedanken. Alexander Schulz