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24.04.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17 vom 24. April 2020

Leserforum

Zu viel Corona in der PAZ

Zu: Lauerstellung statt Einigung (Nr. 15)

Wenn ich ein Anliegen vorbringen darf: In der letzten Nummer gab es kaum einen Artikel im politischen Teil, der nicht die C***-Krise betraf. Während diese Krise anhält, gibt es aber eine Reihe weiterer Ereignisse, deren Tragweite viel größer ist als diese Krankheitswelle selbst, die ja weit hinter dem zurückbleibt, was wir jedes Jahr an Grippe-Welle haben (das Verhalten von Politik, Kirchen und Medien ist allerdings von sehr großer Tragweite).

Der Artikel auf der Titelseite über die Querelen in der AfD ist nur ein Hinweis auf das andere, was in dieser Zeit geschieht. Die PAZ würde ihrer Tradition eines kritischen Journalismus treu bleiben, wenn sie in einem stärkeren Maße auch über diese anderen Dinge berichten würde. Vielen Dank aber auch für den Leitartikel von Chefredakteur René Nehring in einer der letzten Nummern, in welcher er auf die kontroverse Beurteilung der sogenannten Pandemie hingewiesen hat.

Prof. Dr. Sven Grosse, Basel






Eine konsequente Opposition

Zu: Lauerstellung statt Einigung (Nr. 15)

Dem von mir im Grundsatz immer geschätzten Herrn Heckel kann ich in seinen Ausführungen hier nicht immer folgen und auch nur bedingt meine Zustimmung aussprechen hinsichtlich dieses Beitrages. Formulierungen, welche gravierende Unterschiede von „Flügel“ und „gemäßigtem Lager“ in parteiübergreifenden Grundsatzfragen suggerieren, wären tatsächlich angetan. In nicht allzu ferner Zukunft die Existenz der AfD in Frage zu stellen, soll heißen, sich den Bestrebungen des linksgrünen Parteienkartells nach Neutralisierung, Auflösung oder Verbot der AfD auszuliefern.

Eine Spaltung in möglicherweise gar drei vermeintlich unterschiedliche Strömungen innerhalb der AfD hätte nur zur Folge, dass man die somit isolierten Lager sukzessive erfolgreicher bekämpfen und aus dem politischen Wettbewerb verdrängen könnte. Einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz hält beispielsweise die mehrfach umbenannte SED bereits über Jahrzehnte souverän stand.

An diesem Punkt die Verfassungstreue diverser „Strömungen“ innerhalb der AfD in Zweifel ziehen zu wollen, erscheint mir als überaus gewagtes Konstrukt. Wir sollten bitte nicht vergessen, dass anstelle des Herrn Höcke jeder beliebige andere, selbst möglicherweise gemäßigte Kopf der AfD der unwürdigen Stigmatisierung des „Einheitsparteienkartells“ ausgesetzt wäre, mindestens bis zu dem Zeitpunkt, an dem die AfD noch maximal 4,9 Prozent der Wählergunst auf sich vereinen würde.

Sprachliche Scharmützel dieser Art verorte ich allenfalls bei den erbittert gegen die AfD angehenden sämtlichen anderen Parteien im deutschen Abnickerparlament. Nichts ist wichtiger als auch in der Zukunft die Einheit innerhalb der AfD zu wahren. Eine zweite gleichermaßen konsequente Opposition gibt es nicht und wäre wohl in der gebotenen Kürze zum Handeln auch nicht aufzustellen. 

Matthias Planer, Erfurt






ein schmerzlicher verlust

Zu: Unehrenhafte Geschäfte eines Ehrenmannes? (Nr. 15)

Bestürzung und Schock in Hessen, Deutschland sowie der CDU nach dem Selbstmord des bedeutenden Finanzfachmanns Thomas Schäfer. Seine Energie, sein Wissen sollten helfen, die schlimmen Folgen der finanz- und wirtschaftspolitischen Belastungen durch die unverändert weltweit wütende Covid-19-Pandemie erfolgreich ökonomisch zu bekämpfen.

Was mag ihn bewogen haben, die Bevölkerung, die Landesregierung, seine Freunde und die Familie durch einen selbstbestimmten Tod am 28. März 2020 im Stich zu lassen? Erste Einblicke über seine globalen Finanzsorgen für das Land Hessen und die Bundesrepublik waren nach Auskunft des Ministerpräsidenten dem Abschiedsbrief zu entnehmen. Sichtbar fiel das Volker Bouffier sehr schwer.

Mit seinem Freund und politischen Weggefährten über viele Jahre verlor er auch seinen möglichen Nachfolger als Ministerpräsident. Vielleicht war diese zu erwartende Aufgabe für Schäfer, dem erfolgreichen früheren Handballtorwart, der mit seiner dominierenden übergewichtigen, athletischen Figur durch energisches Auftreten imponierte doch größer, als dies seine kollegial-berufliche und familiäre Umwelt wahrgenommen hat.

Aus internistisch-sportmedizinischer Sicht war sein radikales Abspecken in kurzer Zeit um zirka 30 Kilogramm ein Fehler, da sich das nachhaltig auf die Psyche und geistige Spannkraft negativ auswirken kann. Bei Forschungen sowie begleitenden Untersuchungen in Lübeck konnte ich dies mit meinem Team bei extrem adipösen Männern und Frauen feststellen, die sich freiwillig einer mehrwöchigen, klinisch kontrollierten Null-Diät unterzogen.

War es der Wunsch des Finanzministers, mit einem dynamisch-sportlichen Auftreten als Ministerpräsidentenkandidat zu überzeugen? Wir wissen es nicht.

Für Bouffier, der in den letzten Monaten große beruflich-politische Aufgaben schultern musste sowie psychisch hochbelastende Ereignisse wie die Hanauer Morde emotional mit seinen Mitarbeitern und der Gießener Familie zu verarbeiten hatte, ist es ein schmerzlicher Verlust.

Prof. Dr. med. Paul E. Nowacki, Wettenberg






Großmütter an die macht!

Zu: Die Camouflage der Linkspartei (Nr. 11)

Gratulation an den Ministerpräsidenten von Thüringen! Bodo Ramelow zeigt im Gegensatz zu anderen Politgrößen, dass er seinen Kopf zum Denken benutzt. Der Vorschlag, die Wahllisten paritätisch zu besetzen, ist eine klug durchdachte demokratiefeindliche Unverschämtheit. In allen Parteien – außer den Linken und Grünen – achtet man darauf, möglichst intelligente Kandidaten aufzustellen (Schulabschluss, Berufsausbildung).

Die Abgeordneten Göring-Eckhardt, Claudia Roth und Annalena Baerbock können dafür auf abgebrochene Studiengänge verweisen. Ihr typisch weiblicher Mitteilungsdrang, der häufig für spaßige Unterhaltung sorgt (Kobold statt Kobalt; oder: Energie lässt sich in Stromleitungen speichern), zeichnet sie in vieler Hinsicht aus. Die bürgerlichen Parteien wie CDU, AfD und FDP haben da Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Kandidatenlisten, da viele Frauen durch Mehrfachbelastung (Kinder, Beruf, Haushalt) verzichten.

Die Listen bei der kommenden Wahl, eine Frau, ein Mann, eine Diverse/in, wird somit schwierig. Eine Alternative wäre es, die Großmütter zu überzeugen anzutreten. Na, dann viel Freude bei der nächsten Wahl. 

Bärbel Ballhorn, Aschersleben 






Ungeliebte bürgerrechte

Zu: Die Pandemie-Krise als Türöffner für den autoritären „Klimaschutz“-Staat (Nr. 15)

Der Autor nennt viele Beispiele dafür, dass dem autoritären Krisenmanagement von verschiedenen Seiten Applaus gespendet wird. Auch erscheint ein guter Teil der Bevölkerung beglückt wie ein ungezogenes Kind, weil ihm Grenzen gesetzt werden. Die Freiheitlichkeit, die unsere Gesellschaft lange Zeit von anderen Systemen unterschieden hat, erscheint vor dem Hintergrund unsichtbarer, aber uns glaubhaft gemachter Gefahren immer mehr als Luxusartikel. Eine willkommene Gelegenheit, mit ein paar ungeliebten Bürgerrechten aufzuräumen.

Noch ein Beispiel: Wenn Sie als Kleinunternehmer wegen eines durch die Kontaktsperre verursachten Liquiditätsengpasses einen Antrag auf Soforthilfe stellen wollen, können Sie dies nur, wenn Sie ihren Verzicht auf das Steuer- und das Bankgeheimnis erklären. 

Jörg Neubauer, Neu-Isenburg