Es ist, als wollte das Schicksal der Tragikomödie um den Berliner Großflughafen BER das i-Tüpfelchen aufsetzen: Ausgerechnet in diesem Jahr soll es endlich soweit sein. Noch nie sei die Eröffnung des Betriebs so sicher gewesen wie beim nächsten anvisierten Termin im Oktober dieses Jahres, so BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup voller Zuversicht. Alle erforderlichen Dokumente seien der Bauaufsichtsbehörde übergeben worden. Eigentlich hätte der Flughafen schon 2011 in Betrieb gehen sollen. Seitdem schmiss eine nicht enden wollende Pannenserie einen Termin nach dem anderen über den Haufen und ließ den BER zur nationalen und längst auch internationalen Lachnummer aufsteigen. Nun also soll es endlich soweit sein. Das einzige, was weitestgehend fehlen wird bei der Inbetriebnahme: die Passagiere. Infolge der Anti-Corona-Maßnahmen ist die Passagierzahl auf Berlins bisherigen Flughäfen Tegel und Schönefeld auf zwei Prozent der bisherigen Menge geschrumpft. Es wird also wohl ein recht stiller Anfang werden. H.H.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17 vom 24. April 2020
Aufgeschnappt
Die aktuelle PAZ 16/2024
Bücher im Gespräch
Verfassungsschützer auf Abwegen
Mathias Brodkorbs Kritik an einem Dienst, der zunehmend als Sprach- und Gedankenpolizei agiert
Schonungslos skurril und unterhaltsam
Pascal Garnier hat einen ungewöhnlichen Roman mit einem Helden kreiert, der eine erbärmliche Figur abgibt und schließlich zum Mörder wird