25.04.2024

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30.04.20 / Potsdamer Konferenz / Atom-Befehl aus Potsdam

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18 vom 30. April 2020

Potsdamer Konferenz
Atom-Befehl aus Potsdam

Der Krieg gegen ein Virus trifft auch jenen Ort, in dem vor 75 Jahren die Siegermächte ihren Schlussstrich unter den Zweiten Weltkrieg zogen. So kann das Potsdamer Schloss Cecilienhof die Ausstellung „Potsdamer Konferenz 1945 – Die Neuordnung der Welt“ nicht wie geplant am 1. Mai eröffnen. 

Zwei für die Ausstellung jüngst eingetroffene Leihgaben aus Japan müssen daher noch der Dinge harren. Bei den aus dem Hiroshima Peace Memorial Museum eingetroffenen Objekten – eine deformierte Glasflasche und eine Brotdose aus Metall – handelt es sich um berührende Zeugnisse der am 6. August 1945 erfolgten Atombombendetonation über Hiroshima. Der Beschluss zum Einsatz der Bombe wurde vom US-Präsidenten Harry S. Truman während der Konferenz in Potsdam gefasst. Er erteilte den Befehl am 24. Juli 1945 per Telegramm.

Die durch die enorme Hitzeeinwirkung verformte Glasflasche stammt aus dem Besitz der Familie Kujima; die Mutter und eine Tochter starben unmittelbar nach der Detonation in ihrem Haus, ihr Sohn rund drei Wochen später aufgrund schwerster Verletzungen. Die Brotdose gehörte dem damals zwölfjährigen Schüler Koji Kano, dessen Leichnam nach der Explosion nie gefunden wurde. Die Box, auf deren Deckel Kojis Name steht, wurde über 60 Jahre lang im buddhistischen Altar seiner Familie aufbewahrt, bis sie der der ältere Bruder Kojis dem Museum in Hiroshima übergab.H. Tews