28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
08.05.20 / Kommentare / Neue totalitäre Realität

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19 vom 08. Mai 2020

Kommentare
Neue totalitäre Realität
Harald Tews

Nach acht Wochen Lockdown liegen überall die Nerven blank. Als „faschistoid“ und „geisteskrank“ beschimpfen sich in den sozialen Netzwerken die Gegner und Befürworter der Sperrmaßnahmen der Bundesregierung gegenseitig. Corona spaltet das Land in verfeindete Lager. Inzwischen halten die meisten zur Kanzlerin, deren Partei in einem traumhaften Umfragehoch schwebt. Wer die Lockdown-Maßnahmen anzweifelt, schweigt im Alltag lieber. Gesunderhaltung über alles, heißt es heute.

Die Geschwindigkeit, mit der die Mehrheit der Deutschen den Abstands-, Mundschutz- und Hygieneregeln gehorchte, erinnert fatal an 1933, als auch die Mehrheit der Bevölkerung rasend schnell umgeschwenkt war. Damals hing man Fahnen mit kruden Kreuzen von den Balkonen, heute wird jeden Abend um 21 Uhr von selber Stelle aus für die Pflegekräfte geklatscht. Dabei dient das lediglich als Applaus für die eigene regierungstreue Gesinnung. 

Eine entstehende Volkssolidarität verlangt nach Symbolen, unter denen sich Gesinnungsgenossen versammeln. Im Hammer-und-Sichel-Staat trugen junge Pioniere rote oder blaue Halstücher. Heute wird ein Stofftuch vor Mund und Nase zum Sinnbild der neuen Zeit. 

Wer die Kontaktsperre nicht einhält, wird denunziert, wer draußen im Freien trotz Mundschutz den Abstand nicht einhält und zu dicht aufläuft, wird wie früher von der Stasi angefaucht, wobei man im Streit nur weitere potenzielle Viren herausschleudert. Die Gesellschaft ist irre geworden. Ist das die neue totalitäre Normalität, die ihre Kanzlerin wie eine Heilige feiert und die einen Krieg gegen die eigene Wirtschaft und Kultur führt? Bis zum Untergang?

Mit Erscheinen dieser PAZ jährt sich zum 75. Mal der Jahrestag des Kriegsendes. Der 8. Mai wäre ein ideales Datum gewesen, um völlig mit dem aktuellen Welt-Irrsinn Schluss zu machen. Doch je länger man damit wartet, desto eher wird uns die Seuche erreichen. Wirtschaft und Kultur tragen keinen Mundschutz.