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15.05.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20 vom 15. Mai 2020

Leserforum

politische geisterfahrer

Zu: Gesicht zeigen! (Nr. 18)

Die Coronavirus-Pandemie hat wieder einmal gezeigt, wie wenig der Westen, Westeuropa und Deutschland geistig- real-politisch auch auf einen möglichen chemisch-bakteriologischen Angriff feindlicher Mächte oder Terroristen vorbereitet ist. Das Gleiche gilt auch für einen atomaren Angriff. 

Statt sich auf die, früher oder später, unausweichlich kommenden, technologisch-militärischen Existenzkämpfe geistig und real vorzubereiten, ergeht man sich weiter in irrealen Träumen von einer „friedlichen Welt“, in ideologischen Lebenslügen und dummen Moralismen.

Man hat die Planungen und Einrichtungen aus der Zeit des Ost/West-Gegensatzes für den Ernst- und Katastrophenfall nicht fortentwickelt, sondern friedenseuphorisch abgebaut, ferner die Wehrpflicht abgeschafft, die Bundeswehr geschrumpft bis zur Handlungsunfähigkeit, die Teilhabe an US-amerikanischen Atomwaffen unklar und unsicher gelassen und das NATO-Bündnis ausgehungert. Von den verbreiteten, naiven Vorstellungen vom angeblichen „Ende der Geschichte“ oder das angeblich aufziehende „postheroische Zeitalter“ ganz zu schweigen.

Dieses Auswandern aus der Wirklichkeit, diese politische Dekadenz, dieser irreal-pazifistische Unsinn, ist vor allem in Deutschland, in seiner rot-grünen Variante verbreitet. Diese Leute führen sich und andere, das Land und Europa, in die völlige Ohnmächtigkeit. 

Schon in der Antike wusste man, was jeder politisch Denkfähige von selbst wissen müsste, dass, wenn man Frieden haben will, man für den Krieg gerüstet sein muss („si vis pacem para bellum“). Man muss wenigstens die Stärke zum Gegenschlag und damit zur wirksamen Abschreckung von einem Angriff haben. 

Man spielt in der realen Welt nicht lange ungestraft den politischen Geisterfahrer und Traumtänzer. Die Quittung der Wirklichkeit kommt – früher oder später.

Franz A. Sandor, Feldafing 






UNbequeme Fragen

Zu: Eine Krise mit Ansage (Nr. 15)

Gut, dass die PAZ auch unbequeme Fragen stellt, die man in den meisten Zeitungen vergeblich sucht. Zum „Corona-Management“ sind mir einige zum Teil juristisch fragwürdige Stilblüten aufgefallen:

– Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) richtet sich an Personen. Es ist fraglich, ob die gesamte Bevölkerung reglementiert werden kann. Es spricht zu allgemein von „übertragbaren Krankheiten“, ist somit auch auf Schnupfen und Fußpilz anwendbar. Jede untere Behörde kann „Verdächtige“ einsperren ohne richterliche Prüfung (Quarantäne);

– Mecklenburg-Vorpommern: Außer Touristen wurden auch Besitzer von Zweitwohnungen aus dem Lande gedrängt. Das IfSG erlaubt Grundrechtseingriffe, aber nicht in das Eigentum; 

– nebelhafte Statistik: tägliche Zahlen über Neuinfizierte und Todesfälle, aber nicht, wie viel Positive erkranken, wer starb „am“ oder aber nur „mit“ dem Virus;

– seltsam: seit Wochen Besuchsverbot in Altenheimen, trotzdem steigt die Zahl der Infizierten. Mundschutz, Abstand, Hygiene und Grenzkontrollen hätten früher kommen sollen, durch richtige Verhaltensregeln wären Geschäftsschließungen vermeidbar gewesen. Abweichende Meinungen von der des RKI und der Regierung scheinen unerwünscht zu sein. Lichtblick: So manche frühere Horrorprognose des RKI ist nicht eingetroffen. 

Das IfSG könnte zur Daueranwendung kommen, da es immer Erreger geben wird. Es regiert sich doch bequem ohne Parlament.

Dieter Frank, Neustetten 






das Schweigegeld geht aus 

Zu: Das Monster im Nebel (Nr. 17) und: Armutszeugnis (Nr. 17)

Ich finde die Bedenken gegen die steigen-den Kosten angemessen, das Schweigen einer Opposition im Bundestag dagegen nicht. Wenn dieser mutwillige Stillstand weiter anhält und am Ende die Medizin giftiger als die Krankheit ist, will es keiner gewesen sein, und das Schweigegeld für alle bleibt nicht mehr übrig. Wie werden die Reaktionen ausfallen? Ich spekuliere hier nur:

– Deutschland wird weiter ein bis zwei Millionen Arbeitslose mehr haben, die im kommenden Jahrzehnt nicht mehr in den Arbeitsmarkt integriert sind. Der Druck, Hartz IV zu reformieren, wächst; 

– die Unternehmen konsolidieren sich finanziell durch Subventionen, Kredite, die Bildung echter Rücklagen, zudem mit Automatisierung und Rationalisierung sowie Zentralisierung gegenüber den bankrotten Betrieben und mit ausländischen Lohndrückern; 

– die verbliebenen Arbeiter bezahlen die ganze Party und sparen zusätzlich, üben also zum Schrecken der Globalisierungsgläubigen und BWL-Experten Konsumverzicht, um gegen Not und Inflation vorzusorgen; 

– die Regierung nutzt die Krise, um den Überwachungskapitalismus zu festigen, indem die Euro-Inflation als Mittel genommen wird, um per Zwangsdigitalisierung das Bargeld abzuschaffen; 

– die Opposition wird ihr Versagen in der Krise kompensieren, indem sie noch stärker als alle anderen Parteien versucht, die alten Ideologien als alternativlos zu verkaufen, und vergiftet das gesellschaftliche Klima dadurch noch mehr. 

Für Arbeiter als auch Arbeitslose gilt: Weniger Netto vom Brutto, mehr Überwachung, Arbeitsnormen und Kontrolle bei weniger Perspektiven für die Kinder.

Dirk Starke, Lauchhammer





Dank an einen Schutzengel

Zu: Zirka 7200 Tote durch zwei Torpedos (Nr. 14) 

Ausweislich des „Hamburger Abendblattes“, Ostern 2003, haben Forscher das „Goya“-Wrack in der Ostsee entdeckt. Es liegt in 78 Meter Tiefe vor der Danziger Bucht nicht unweit der Stelle, an der am 30. Januar 1945 zuvor das russische 

U-Boot S-13 das deutsche Flüchtlingsschiff „Wilhelm Gustloff“ versenkt hatte. Der Paderborner Wracktaucher Ulrich Restemeyer ortete das aufrecht stehende Wrack auf dem Meeresgrund. Der Bug ist abgebrochen. Das Wrack liegt nur 1,9 Seemeilen von der Position entfernt, die ein Begleitschiff damals beim Untergang der „Goya“ gepeilt hatte. 

Nach der „Wilhelm Gustloff“ und der „Steuben“ (3400 Tote) ist die „Goya“ schon das dritte Flüchtlingsschiff, das der gelernte Versicherungskaufmann Restemeyer seit 1991 in der Ostsee aufspürte. Wie die anderen deutschen Kriegsflüchtlingsschiffe soll auch die „Goya“ ein Kriegsgrab bleiben und nicht gehoben werden, trotz der 175 Überlebenden. 

Wenn ich an der Ostsee verweile, denke ich oft als Geflüchteter von Ostpreußen mit der „Pretoria“ am 26. Januar 1945 von Pillau im Stillen ehrvoll an vorstehende, in der Öffentlichkeit unbekannte Mahnworte und danke meinem Schutzengel.

Ingo Noeske, Buchholz






Linken-Notstand in Dresden

Zu: Dresdens Mogelpackung namens „Nazi-Notstand“ (Nr. 7)

Während der Dresdner Stadtrat den „Nazi-Notstand“ zum Gedenktag für die Bombenverbrechen der westlichen Alliierten ausrief, wütete desto unbeschwerter der linke Mob.

Besonders aggressiv und pervers wurde es, als die sogenannte „Linksjugend“ am Dresdner Heidefriedhof, auf dem 4000 Namen der Bombenopfer verlesen wurden, die Opfer durch Zwischenrufe als „Nazi-Verbrecher“ verleumdete. Vielleicht hätte man den „Linken-Notstand“ ausrufen sollen – der würde sich auch realitätsbezogen auf das ganze Land übertragen lassen. Doch damit wäre freilich auch die „Mainstream“-Position vollkommen verdreht worden.

Denn es gibt nur eine Keule in diesem Land – und das ist die „Nazi-Keule“. 

Manfred Kristen, Freital