28.03.2024

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15.05.20 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20 vom 15. Mai 2020

Stimmen zur Zeit

Im „Focus“ (9. Mai) wundert sich Jan Fleischhauer über den Umgang mit Kritikern der Lockdown-Politik. Und er erkennt ein bekanntes Muster:

„Leute wie ich würden raunen, heißt es jetzt, so als verfolge jeder, der die Maßnahmen der Politik infrage stellt, eine verborgene Agenda. ,Raunen‘ ist das Äquivalent zu ,zündeln‘. Als es noch gegen rechts ging, war dies das Wort, um einen auf die Strafbank zu schicken. Man weiß nicht genau, was gemeint ist, aber es klingt irgendwie gefährlich. Wer raunt oder zündelt, von dem hält man sich besser fern.“





Alexander Wendt wundert sich auf seinem Blog „publicomag.com“ (10. Mai) darüber, dass viele Medien so wütend gegen angebliche Spinner bei Anti-Lockdown-Demos zu Felde ziehen, während dieselben Medien gegen offensichtlichen Unsinn aus anderer Richtung nichts einzuwenden hätten:

„Unter den Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen findet sich sicherlich eine ganze Reihe von Leuten, für die das Wort Spinner ... nicht aus der Luft gegriffen ist ... Das, was sie öffentlich verlautbaren, unterscheidet sich in seiner Argumentationsstruktur allerdings nicht grundlegend von einer Annalena Baerbock, die Strom im Netz speichern und ein Industrieland künftig nur mit Sonnen- und Windstrom betreiben will. Es unterscheidet sich kaum von den Äußerungen einer Luisa Neubauer, für die es außer Frage steht, dass eine sinistre Verschwörung der Öl- und Kohlelobby weltweit Regierungen lenkt.“





Im „Tagesspiegel“ (9. Mai) nimmt Harald Martenstein den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der sich als besonders harter Lockdown-Verfechter in Szene setzt, aufs Korn:

„Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Es ist leicht, den Hardliner zu spielen, wenn man selber für die Folgen nicht haften muss. Auf Twitter verkündete Lauterbach, jetzt sei ,keine Zeit für Brot und Spiele‘. Er hat beides. Mir fällt da sofort das klassische Beispiel des Kirchenfürsten ein, der anderen das Zölibat predigt und selber eine Freundin hat.“





Der frühere CDU-Verteidigungsexperte Willy Wimmer kritisiert auf dem Portal „World Economy“ (12. Mai) die feindselige Berichterstattung über Lockdown-kritische Demonstrationen – und spekuliert über die Ursache der Einseitigkeit:

„Bei den Berichten über die Ereignisse des Demo-Wochenendes war eines nicht mehr zu übersehen: die Dominanz der sogenannten ,redaktionellen Netzwerke‘, in denen Staatseinrichtungen mit privatwirtschaftlicher Presse eng verzahnt die Dinge herausstellen. Früher hätte man bei so etwas auf totalitäre Staaten verwiesen.“





Wort der Woche

„Menschen müssen für sich selbst sorgen. Wenn jemand Angst hat, soll er eben zu Hause bleiben.“

Wolfgang Kubicki, Vizevorsitzender der FDP, bei „Anne Will“ (10. Mai) zum Umgang mit der Furcht vor dem Coronavirus