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22.05.20 / Humboldt-Forum / Geduld ist gefragt / Lockdown hält Arbeiter fern: Eröffnung im wiederaufgebauten Berliner Schloss verzögert sich abermals

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21 vom 22. Mai 2020

Humboldt-Forum
Geduld ist gefragt
Lockdown hält Arbeiter fern: Eröffnung im wiederaufgebauten Berliner Schloss verzögert sich abermals
Norman Hanert

Nachdem bereits die Eröffnung des Humboldt-Forums im wiederaufgebauten Berliner Schloss im Humboldt-Jahr 2019 scheiterte, muss die Stiftung Humboldt-Forum den Einweihungstermin nun erneut verschieben. Zuletzt hatten die Planungen der Stiftung vorgesehen, für das Haus bis Ende August die Freigabe von der Bauaufsicht zu erhalten. Im September sollte das Forum dann mit einem Festakt teilweise für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Besucher sollten zunächst das Erdgeschoss und dazu fast alle Flächen des ersten Obergeschosses nutzen können.

Wie der Pressesprecher der Stiftung am 11. Mai mitteilte, kann diese Terminplanung jedoch nicht gehalten werden: „Die Arbeiten auf der Baustelle für das Humboldt-Forum im Berliner Schloss konnten zwar in den vergangenen Wochen und Monaten trotz der Corona-Krise fortgeführt werden. Allerdings waren nur 70 bis 75 Prozent der Arbeitskräfte wegen Einreisebeschränkungen und Quarantänevorgaben verfügbar, und es gab Verzögerungen.“ Bislang hält die Stiftung allerdings daran fest, noch in diesem Jahr den Schlüterhof mit Gastronomie, die Schlosspassage mit dem Museumsladen und die Ausstellungen zur Geschichte des Ortes im Skulpturensaal und im Schlosskeller für das Publikum zu öffnen.

Kritik an Ministerin Grütters

Die Stiftung Humboldt-Forum als Bauherrin hatte das Haus ursprünglich schon im September 2019, zum 250. Geburtstages des Naturforschers Alexander von Humboldt, öffnen wollen. Als Gründe für die Verschiebung des Eröffnungstermins auf den September 2020 waren im vergangenen Jahr „Mängel und Verzögerungen bei einzelnen Gewerken vor allem der Klima- und Lüftungstechnik“ und auch personelle Engpässe bei den beteiligten Baufirmen genannt worden. An die Adresse von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) gerichtet ist allerdings in den vergangenen Jahren auch Kritik laut geworden, sie strebe Umplanungen an und verzögere damit die Fertigstellung des Projekts.

Mit der neuerlichen Verschiebung ist nun auch die Terminplanung für die geplante Sonderausstellung „Schrecklich schön. Elefant–Mensch–Elfenbein“ hinfällig. Die Stiftung wollte die Ausstellung eigentlich zur Eröffnung ab September im Erdgeschoss zeigen. Nach Angaben des Stiftungssprechers ist wegen der Lockdown-Auflagen allerdings der notwendige Leihverkehr von Museen und Sammlungen im In- und Ausland eingestellt worden, so dass die Sonderausstellung nicht stattfinden könne. Die Stiftung arbeitet nach eigenen Angaben nun an alternativen Veranstaltungsprogrammen, die möglicherweise auch digitale Angebote umfassen sollen.

Kuppel soll bald gekrönt werden

Nicht von den Lockdown-Maßnahmen, sondern von den Wetterbedingungen hängt ab, ob das wiederaufgebaute Schloss Ende Mai ein geschichtsträchtiges Symbol erhält. Sofern Windstille herrscht, soll zum Monatsende nämlich ein Kran die zwölf Meter hohe Laterne auf die Schlosskuppel heben. Wie beim historischen Originalbau soll an der Spitze der sogenannten Laterne dann auch wieder ein vergoldetes Kreuz installiert werden.