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22.05.20 / Niemals geht man so ganz – Trauer um Klaus Moerler, Köslin

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21 vom 22. Mai 2020

Niemals geht man so ganz – Trauer um Klaus Moerler, Köslin

Die Heimatkreisgruppe Köslin trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Klaus Moerler, der am 10. Mai 2020 in Hamburg gestorben ist.

Er wurde am 8. September 1931 in Köslin geboren, wo er in der Elisenstraße 8 wohnte. Ab 1982 war er für den Heimatkreisausschuss Köslin, einem Organ der Pommerschen Landsmannschaft, und ab 1985 zusätzlich zeitgleich für den neu gegründeten Köslin e. V. aktiv. Ab 1990 war er zunächst kommissarischer und ab 1992 gewählter Vorsitzender beider Institutionen. Als er 2013 aus Rücksicht auf sein Alter und seine Gesundheit von diesen Ämtern zurücktrat, wurde er zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Klaus Moerler war nicht nur wegen seiner Ämter bestrebt, sondern es war ihm auch ein persönliches Anliegen, im Interesse der Kösliner die Beziehungen zu den Vertretern aus der Politik, der Verwaltung und dem öffentlichen Leben der Patenstadt Minden und der Heimatstadt Köslin zu pflegen und auszubauen und die Erinnerung an die sieben Jahrhunderte der deutschen Geschichte Köslins auch bei den deutschen und polnischen Nachkriegsgenerationen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Die Stadt Minden in Westfalen hatte am 19. Juni 1953 – auch als Reaktion auf die Ereignisse vom 17. Juni 1953 in Ost-Berlin und in der Sowjetischen Besatzungszone – „auf Bitten der im Schicksalsjahr 1945 aus der ostpommerschen Regierungshauptstadt Köslin ausgetriebenen Bürger die Patenschaft Köslins übernommen“. Klaus Moerler hat im Laufe seines langjährigen ehrenamtlichen Engagements den Heimatkreis Köslin in der Patenstadt Minden bei zahlreichen offiziellen Anlässen vertreten, vor allem bei den Patenschaftstreffen, die alle zwei Jahre mit logistischer und finanzieller Unterstützung der Stadt Minden stattfinden. Er hat die vielversprechenden Anfänge einer Verbesserung der Beziehungen zu den Vertretern  der Politik und der Verwaltung des polnischen Köslin nicht nur begleitet, sondern aktiv mitgestaltet. Er war es, der im Mai 2003 bei der Einweihung eines Gedenksteins an der Gedenkallee mit Fragmenten deutscher Grabsteine auf dem Neuen Friedhof neben dem Mindener Bürgermeister und dem Kösliner Stadtpräsidenten stehend eine viel beachtete Rede hielt. Seiner Organisation war es zu verdanken, dass die deutschen Reisegruppen im Mai 2011 und im September 2013 im Kösliner Rathaussaal vom Stadtpräsidenten bzw. von dessen Stellvertreter nicht nur freundlich begrüßt, sondern auch über die aktuelle Entwicklung ihrer Heimatstadt informiert wurden. Und wieder war es Klaus Moerler, auf dessen Initiative sich eine Delegation aus der Patenstadt Minden unter Leitung des Bürgermeisters im Juni 2014 im Kösliner Rathaus mit einem der Stellvertreter des Stadtpräsidenten seiner  Heimatstadt traf.

Auch wenn Klaus Moerler ab 2013 nicht mehr Vorsitzender des Vereins und des Heimatkreisausschusses Köslin war und auch wenn er 2017 den von ihm nachhaltig geprägten „Köslin-Kurier“ in jüngere Hände legte, so blieb er beiden doch weiterhin als Berater und Unterstützer treu.

Klaus Moerler war nicht nur für „seine“ Kösliner jahrzehntelang aktiv, sondern er kümmerte sich auch um die Belange aller aus Hinterpommern vertriebenen und geflüchteten Deutschen, denn parallel zu seinen Funktionen im Heimatkreis Köslin war er viele Jahre Mitglied des Bundesvorstandes der Pommerschen Landsmannschaft, auch als dessen stellvertretender Sprecher.

„Niemals geht man so ganz.“ Auf Klaus Moerler trifft dies zu.

Wir vom Heimatkreis Köslin danken Klaus Moerler. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.


Olaf Grutzpalk

Günter Lemke 

Konrad Neitzel 

Detlef Schwenkler