23.04.2024

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22.05.20 / Ausflüge / Geöffnete Schlösser

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21 vom 22. Mai 2020

Ausflüge
Geöffnete Schlösser

Von den Lockerungen der wegen der Pandemie eingeführten Sperrmaßnahmen profitieren auch eine Reihe historischer Schlösser. Nachdem die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) während des Lockdowns ihre Gärten für das Publikum offen hielt, können nach zweimonatiger Schließung von sofort  an auch der Neue Flügel des Schlosses Charlottenburg, das Mausoleum im Schlossgarten Charlottenburg sowie das Schloss Schönhausen in Pankow im Rahmen der regulären Öffnungszeiten besucht werden. Um Infektionsrisiken durch das Coronavirus zu reduzieren, gelten die seit der Pandemie eingeführten Abstands- und Hygieneregeln.

Ob es bei diesen Öffnungen bleiben kann und in den kommenden Wochen weitere Schlösser geöffnet werden können, hängt davon ab, ob dieses Kulturangebot mit allen seinen Einschränkungen angenommen wird und die Verbreitung des Coronavirus kontinuierlich eingedämmt werden kann.

Auch in anderen Bundesländern sind historische Einrichtungen zum Teil wieder offen. So kann in Hessen seit dem 12. Mai das UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch wieder besichtigt werden. Unter strenger Einhaltung der Vorgaben der neuen Abstands- und Hygieneregeln kann man das Museumszentrum, die Königshalle, das Freilichtlabor Lauresham und immer sonntags und feiertags das Schaudepot Zehntscheune individuell besuchen. Führungen sind bis auf Weiteres nicht möglich. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen dürfen sich im Obergeschoss der Königshalle allerdings nur drei Personen gleichzeitig aufhalten. In Lauresham ist das Betreten der einzelnen Gebäude aufgrund ihrer geringen Größe nicht möglich.

In Sachsen wäre auf Schloss Moritzburg wegen der Pandemie beinahe der 350. Geburtstag Augusts des Starken ausgefallen. Jetzt wird dort mit der Sonderausstellung „350 Jahre Mythos August der Starke – Geschichte. Macht. Ihr.“ noch bis zum 1. November nachgefeiert. 

Nicht der historische August soll Thema sein, sondern der verklärte, der glorifizierte, der übertriebene August der Starke steht hier zur Debatte. Schon zu Lebzeiten hat Friedrich August an seinem eigenen Mythos kräftig mitgearbeitet. So hat er sich beispielsweise als Herkules inszeniert, eine starke und beinahe unbezwingbare Heldenfigur aus der griechischen Mythologie. August der Starke bezog diese Attribute auf sich und demonstrierte diesen Mythos, indem er ein vorgeblich von ihm zerbrochenes Hufeisen der Kunstkammer übergab. Weitere Informationen im Internet unter: www.schloss-moritzburg.deH. Tews