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29.05.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22 vom 29. Mai 2020

Leserforum

Außer Kraft gesetzt

Zu: Angeblich eine Partei mit 100.000 Mitgliedern (Nr. 20)

Man sollte sich zuerst einmal mit der Entstehung dieser Bewegung „Widerstand 2020“ auf den YouTube-Veröffentlichungen von Anfang an intensiv beschäftigen, nur dann kann man diese verstehen. Dort kommen qualifizierte Wissenschaftler zu Wort, interpretieren Zahlen eindeutig anders, sehen die Zwangsmaßnahmen der Regierung in einem anderen Licht. Daraus entstand eine neue Bewegung. In den Videos wurde nachgewiesen, dass der sogenannte Lockdown zu einem Zeitpunkt beschlossen wurde, als der Höhepunkt schon länger erreicht war und der Staat keinerlei Vorbereitungen getroffen hatte in Bezug auf Schutzkleidung.

Man sieht jetzt überall immer mehr Bürger, die sich nicht länger die Angstparolen (die ein BMI-Beamter in einem Papier beschrieben hat) gefallen lassen und deren Leben so zerstört wird. Und man kann sehen, wie der Staat mit Repressalien dagegen vorgeht und die grundgesetzlich garantierten Rechte ohne parlamentarische Kontrolle (oder durch einfaches Durchwinken) außer Kraft gesetzt werden.

Dr. Volker Daum, Hummeltal






Befangene Abgeordnete

Zu: Per Dekret regiertes Volk (Nr. 19)

In dem Artikel wird ausführlich auf die Verletzung von Grundrechten und der demokratischen Kultur durch Ausschluss des Parlamentes bei Entscheidungen der Regierung und damit auf die Verletzung des Gebotes der Gewaltenteilung zwischen gesetzgebender und ausführender Gewalt durch das Regieren per Dekret in der Ära Merkel hingewiesen. 

Diese Kritik regt an zu der Frage: Wären die Maßnahmen der Regierung andere, wenn das Parlament durch Gesetzgebung beteiligt worden wäre? Sicher nicht! Durch den Fraktionszwang sind Parlamentarier indirekt gezwungen, über Gesetzesvorlagen der Regierung so abzustimmen, wie es die Fraktionsführungen der Regierungsparteien als verlängerter Arm der Regierung vorschlagen. Spuren die Abgeordneten nicht, müssen sie damit rechnen, bei der nächsten Wahl nicht mehr auf die Parteiliste gewählt und damit politisch kaltgestellt zu werden. 

Wer sich für wahre Demokratie in diesem Lande einsetzen will, müsste darauf hinwirken, dass der indirekte Fraktionszwang unwirksam wird. Das könnte dadurch erreicht werden, dass Abstimmungen nur geheim erfolgen. Abgeordnete in den Parlamenten sind für diese Aufgabe offensichtlich zu befangen. 

Dieter Bliesener, Hamburg






Einzelhandel ist ruiniert 

Zu: Der Abwärtstrend begann schon früher (Nr. 19)

Nach zu zögerlichem Aufheben der (unnötigen) Zwangsschließung und nach großem Druck aus der Wirtschaft hat man sich viel zu spät dazu entschlossen, das Ruder umzudrehen.

Obwohl schon eine ausreichende Durchseuchung in der Bevölkerung erreicht ist und diese Krankheit für 95 Prozent der gesunden Bevölkerung ohne schwere Vorerkrankungen ungefährlich ist, lässt sich der Einzelhandel von unserer Regierung an der Nase herumführen.

Unnötige Gängelungen ohne Ende: Desinfizierungswahn, Maskenpflicht, beschränkte Kundenzahlen, Abstandsregeln, Gummibänder, Plastikscheiben und dadurch bedingte Schlangen wie einst in der DDR. 

Das Einzige, was man dadurch aufhält, ist nicht das „tödliche Killervirus“, sondern sind dringend benötigte Einnahmen.

Der Umsatzrückgang beträgt teilweise über 50 Prozent. Wie lange müssen wir Einzelhändler es uns noch von diversen Politikern gefallen lassen, unsere Existenz nachhaltig zu ruinieren?

Lassen Sie, die Politiker, uns endlich dem Rat vieler Experten folgen und schaffen Sie schnellstens ein gutes und harmonisches Umfeld, in dem Handel und Gastronomie wieder gedeihen können, bevor es für 50 Prozent aller Unternehmen nachhaltig zu spät ist. 

Markus Kraemer, Saarbrücken, Unternehmer im Einzelhandel






Gekommen um zu bestrafen

Zu: Nullpunkt unserer Geschichte (Nr. 19)

Die Reden maßgeblicher Politiker zum 75. Jahrestag der „Befreiung Deutschlands“ erfüllen mich mit Ekel und Verachtung. Befreit wurden damals in der Tat die KZ-Häftlinge, die Zwangsarbeiter und die Kriegsgefangenen unserer Gegner. Für die Besiegten jedoch begann eine Zeit des Schreckens, des Leidens und des großen Sterbens. Die Nazis waren wir los, aber nicht die Rache der Sieger. 

Es sei erinnert an die ethnische Säuberung der deutschen Ostgebiete, die bestialischen Massaker der Tschechen an den Sudetendeutschen, die brutale Vernichtung der deutschen Minderheiten auf dem Balkan und vor allem an die angestrebte Dezimierung der Bevölkerung im verwüsteten Restdeutschland. 

Nur die rasche Entzweiung der Alliierten hat die Realisierung verschiedener US-amerikanischer Pläne zur Vernichtung der Deutschen verhindert, denn jene waren nach ihren eigenen Worten nicht gekommen, um Deutschland zu befreien, sondern um es zu bestrafen. 

Moralische Bedenken hatten sie dabei allerdings nicht. Bis zur Abkehr von dieser Politik waren allerdings schon unzählige Menschen an Hunger, Krankheit, Kälte und auch durch Selbstmord zugrunde 

gegangen. 

Es sei auch der deutschen Kriegsgefangenen und der zur Zwangsarbeit verschleppten Zivilisten gedacht, die in Sibirien wie auf den „Rheinwiesenlagern“ massenhaft zu Tode gebracht wurden. Trotz aller Zahlenkosmetik der Politklasse geht die Zahl der Opfer in die Millionen. Ein besonders tragisches Kapitel bildet das Schicksal der deutschstämmigen Sowjetbürger. Exemplarisch steht da für mich der Bericht einer Umsiedlerin, deren 41-köpfige Familie, von den Russen nach Kasachstan deportiert, bis auf eine Person umkam. 

Der Krieg war für alle ein großes Unheil, und die Verantwortung der Deutschen ist nicht zu bestreiten. Kein Wunder also, dass die Sieger es den Besiegten mit gleicher Münze reichlich heimzahlten. Das aber als Befreiung zu bezeichnen, ist einfach pervers. 

Adolf Frerk, Geldern






mangel an Kommunikation

Bildung in Zeiten von Corona (Nr. 16) 

In Zeiten der Corona-Krise ist eine schwerpunktartige Sprachverschiebung zu beobachten. Ausdrücke aus dem medizinischen Fachbereich wie „Pandemie“ oder „Quarantäne“, aber auch Ausdrücke aus der Ordnungspolitik wie „Ausgangssperre“ gewinnen zunehmend an Boden in der Alltagssprache. Parallel dazu ist spiegelbildlich ein zusätzliches Einsickern von englischen Ausdrücken wahrzunehmen, zum Beispiel „Lockdown“ oder „Shutdown“. Überproportional ist dieser Trend jedoch im Bereich der modernen technischen Kommunikation festzustellen, da hier die Facebook- und Google-Sprache ohnehin schon dominant ist. „Homeoffice“ und „Homeschooling“ werden zu Duden-Rang erhoben.

Im Gegenzug nimmt in solch relativ schwierigen und ungewohnten Zeiten der Bedarf an klarer, eindeutiger und für jedermann verständliche Ausdrucksweise zu, wie sich zum Beispiel auch der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, sinngemäß dazu äußerte. Ein Auseinanderfallen der Sprache in unterschiedliche Schreibweisen und „Soziolekte“ (Sprachgebrauch sozialer Gruppen) öffnet den möglichen Interpretationen Tür und Tor, erschwert die Auslegung und schwächt die gesellschaftliche Klammer, die in schwierigen Zeiten hauptsächlich mittels Kommunikation sichtbar wird.

Erich Lienhart, Bühl