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05.06.20 / Lebenshaltung / In Elbe-Elster ist die Rente besonders viel wert / Die Kaufkraft vom Altersbezügen klafft im Bundesvergleich stark auseinander

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23 vom 05. Juni 2020

Lebenshaltung
In Elbe-Elster ist die Rente besonders viel wert
Die Kaufkraft vom Altersbezügen klafft im Bundesvergleich stark auseinander

Je nach Wohnort in Deutschland kann die Kaufkraft der Rente um bis zu 52 Prozent variieren. Wie aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos hervorgeht, haben 1000 Euro für Senioren in München eine Kaufkraft von 760 Euro. Bayerns Landeshauptstadt ist damit einer der teuersten Altersruhesitze Deutschlands. Im bundesweiten Vergleich von 401 Kreisen und kreisfreien Städten schnitt der südbrandenburgische Landkreis Elbe-Elster dagegen als besonders günstiger Wohnort für Rentner ab.

Potsdam teurer als Berlin

Hier entfalten 1000 Euro eine Kaufkraft von 1160 Euro. Generell stellte sich bei der Untersuchung der wirtschaftsstarke Süden der Bundesrepublik in puncto Lebenshaltungskosten als eher kostenintensiv dar: Von den 50 teuersten Regionen liegen 40 in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zu finden. Auch Städte wie Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin gehören bei den Lebenshaltungskosten zur Spitzengruppe. Mittlerweile liegt auch Potsdam im Vergleich der teuersten Regionen Deutschlands auf Platz 38 und hat damit Berlin (Platz 44) hinter sich gelassen. Als insgesamt günstigstes Bundesland ermittelten die Prognos-Forscher Sachsen-Anhalt.

In dem mitteldeutschen Land liegen in allen 14 Kreisen und kreisfreien Städten die Lebenshaltungskosten unter dem Bundesdurchschnitt, in elf davon sogar um mehr als zehn Prozentpunkte. Sieht man von der Landeshauptstadt Potsdam ab, schneidet auch die Mark Brandenburg bei den Lebenshaltungskosten günstig ab. Außer in Elbe-Elster liegt auch im Spree-Neiße-Kreis und in der Prignitz das Preisniveau deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Für die Berechnungen hat Prognos auf Daten des Statistischen Bundesamtes zurückgegriffen und dabei auch das regionale Preisniveau berücksichtigt. Eingeflossen sind zudem alterstypische Besonderheiten der über 65-Jährigen: Gesundheitsausgaben und Mieten haben in dieser Altersgruppe ein höheres Gewicht als bei Erwerbstätigen.

Teurer muss nicht schlechter sein

Deutlich geringer fallen dagegen die Ausgaben für Bildung aus. Für den Studienautor Heiko Burrer zeigen die ermittelten Daten, dass der Wohnort einen erheblichen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten und damit den Wohlstand im Alter hat. Allerdings weist der Forscher auch darauf hin, dass ein teurerer Wohnort als Ruhesitz für das Alter nicht zwangsläufig unattraktiv sein muss. Das gilt zumindest für Rentner, die vor dem Ruhestand in der betreffenden Region auch gearbeitet haben. Tendenziell sind nämlich in den Gegenden mit höherem Preisniveau auch Löhne und somit auch die Renten höher. 

Einbußen beim Lebensstandard im Alter drohen laut Prognos vor allem, wenn die Lebenshaltungskosten im Verlauf des Erwerbslebens stark gestiegen sind und die gesamten Alterseinkünfte im Verhältnis zum regionalen Preisniveau sehr niedrig ausfallen. Die Prognos-Studie wurde im Auftrag des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft erstellt. Die Zahlen der Untersuchung beziehen sich auf das Jahr 2018. N.H.