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05.06.20 / Škoda / Volkswagens schöne tschechische Tochter / Vor 20 Jahren übernahmen die Wolfsburger die letzten 30 Prozent des einstigen Staatskonzerns

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23 vom 05. Juni 2020

Škoda
Volkswagens schöne tschechische Tochter
Vor 20 Jahren übernahmen die Wolfsburger die letzten 30 Prozent des einstigen Staatskonzerns
Peter Entinger

Vor 20 Jahren entschloss sich die damalige tschechoslowakische Regierung unter Milos Zeman, die verbliebenen 30 Prozent Staatsanteil am Autobauer Škoda an Volkswagen zu verkaufen. Branchenkenner rümpften damals die Nase. Vielfach wurde die Frage gestellt, was VW mit dem „Ostauto“ denn wolle. Das „Handelsblatt“ zitierte anlässlich dieses Jubiläums Frotzeleien aus dem Stammhaus. „Wie verdoppelt man den Wert eines Škodas? Man tankt ihn voll“, sei damals ein gängiger Witz in der Fabrik gewesen. 

Privatisierung nach der „Wende“

Mittlerweile ist die Stimmungslage eine ganz andere. Škoda ist zu einem wichtigen Pfeiler des Wolfsburger Konzerns geworden. Heute gibt es eine breite Produktpalette vom Kleinwagen Fabia über den meistverkauften Octavia bis hin zum Kompakt-SUV Karoq. Längst ist Škoda von der Kleinwagen- in die Mittelklasse aufgestiegen und hat bei den Absatzzahlen bekannte Marken wie Renault, Peugeot oder Opel teilweise überholt. 

Die Wolfsburger Manager stellten den Octavia technisch und von der Ausstattung her auf eine Stufe mit dem Golf, bei allerdings geringeren Preisen. „Der Octavia wird zum Helden für Praktiker und Pfennigfuchser und beginnt einen beispiellosen Aufstieg – kein anderes Importmodell verkauft sich in den Jahren und Generationen danach so gut in Deutschland“, lobte die „Automobilwoche“ anlässlich des 20. Jubiläums. 

Škoda und Volkswagen haben gleich ein dreifaches Jubiläum zu feiern. Vor 20 Jahren übernahm der deutsche Konzern die oben erwähnten verbliebenen 30 Prozent am tschechischen Autobauer. Vor 30 Jahren wurde der vormalige Staatsbetrieb in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, damit die tschechoslowakische Regierung Volkswagen einen Minderheitsanteil am Unternehmen verkaufen konnte. Vor 60 Jahren lief der erste Octavia vom Band, kürzlich wurde die siebte Generation vorgestellt. Mit dem will Škoda zum „König der Kompaktklasse“ werden. Die Verzahnung zwischen den beiden Häusern ist gut gelaufen. Škoda gilt mittlerweile als Sprungbrett für Führungskräfte innerhalb von VW. 

Vor 60 Jahren kam der erste Octavia

Der heutige Škoda-Chef Bernhard Maier verdiente sich zuvor bei Porsche seine Sporen als Marketing-Vorstand. Er spricht heute von einem „absoluten Erfolgsmodell“, betont aber auch, dass sich seine Marke fit machen müsse für den Wettbewerb im Bereich der Elektromobilität. Auch machte die Corona-Pandemie vor Škoda nicht halt. Doch Maier sieht sein Unternehmen besser gerüstet als andere: „Positiv ist, dass wir solide gewirtschaftet haben und aktuell über ausreichend Liquidität verfügen.“