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05.06.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23 vom 05. Juni 2020

Leserforum

Meuthen will Afd schützen

Zu: Das Tischtuch ist zerschnitten (Nr. 21)

Vielen Dank für den lesenswerten Artikel! Sicherlich haben Sie recht, dass die inner-parteiliche Auseinandersetzung in der AfD um Kalbitz und den Flügel viel Energie kostet, doch ist sie leider notwendig und unvermeidlich. Der Rauswurf von Kalbitz wegen seiner verschwiegenen Mitgliedschaft in der „Heimattreuen Deutschen Jugend“, die sich ja als eine Art HJ-Nachfolge sah, war dringend geboten. 

Kalbitz hat „Mut zur Wahrheit“ vermissen lassen, als er seine langjährigen Aktivitäten bei dieser NPD-nahen Organisation verschleiert hat. Es war auch keine lässliche Jugendsünde, immerhin war er damals kein Jugendlicher mehr, sondern schon Mitte Dreißig. Kalbitz hat ein ganzes Netzwerk aus NPD-nahen Leuten in die AfD geschleust.

Die AfD droht in ihrer Gesamtheit vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden, damit können sich viele Bürgerliche, Konservative und Nationalliberale, vor allem alle beim Staat Angestellten wie Polizisten, Bundeswehrsoldaten oder Lehrer, dort nicht mehr engagieren, weil sie sonst schwere berufliche Nachteile zu befürchten haben. 

Der Verfassungsschutz (VS) wird leider auch instrumentalisiert und missbraucht von den Altparteien, um eine unbequeme Konkurrenz, die AfD, ins Abseits zu drängen. Aber leider haben Radikale aus den Reihen des Flügels dem VS durch extremistische Entgleisungen wie auf einem Silbertablett die Munition für die Beobachtung geliefert. Jetzt muss es die Gesamtpartei ausbaden.

Parteichef Jörg Meuthen steht in der Pflicht, die 36.000 Mitglieder zu schützen, daher muss er die Extremen in die Schranken weisen. Wenn der Kalbitz-Rauswurf den radikalen Flügel schwächt, dann ist das gut, denn der Flügel hat viele gemäßigte Wähler und Mitglieder abgeschreckt. Seien wir doch ehrlich: Die etablierten Parteien bis hin zur nach links gerutschten Merkel-CDU sind doch heilfroh, dass es den Höcke-Flügel gibt, denn eine rechtsradikalisierte AfD lässt sich viel leichter bekämpfen, stigmatisieren und ins rechte Ghetto wegdrücken als eine bürgerlich-rechtskonservative AfD, die aus der Mitte der Gesellschaft heraus den Protest gegen Fehlentwicklungen in unserem Land artikuliert.

Dr. Paul Backhaus, Mannheim






Nicht die Gefahr ignorieren

Zu: Maß Halten (Nr. 20)

Mir liegt fern, eine Zeitung zu lesen, um meine eigenen Ansichten bestätigt zu bekommen und um mich dann scheinbar sicherer zu fühlen. Von Ihrer Zeitung erwarte ich gerade bei diesem sehr heiklen Thema (Corona, d. Red.) eine seriöse und ausgewogene Bewertung der Lage. Fakt ist – und das kann man nicht verneinen –, das Virus hat sich weltweit in kurzer Zeit verbreitet. Was wir nicht wissen, ist, wie lebensbedrohlich es tatsächlich ist. 

Was mir Sorge bereitet, ist die Art und Weise, wie man Stimmung gegen die Einschränkungen macht. Niemand hat sich das gewünscht und wir alle wissen noch viel zu wenig über das Virus und seine Folgen für die Gesundheit eines Menschen und wie sich die Lage entwickeln könnte, wenn unser Gesundheitssystem nicht mehr Herr der Lage und in unserem Land ein sprungartiger Anstieg an Infizierten zu verzeichnen wäre. 

Die aktuelle Lage erfordert Besonnenheit und Geduld. Natürlich werden wir mit der Zeit dazulernen und sehen, welche Entscheidungen rückgängig gemacht werden können oder schlicht unnötig 

waren. Die Erkenntnisse über das Virus werden mit der Erfassung neuer Studien zunehmen und das weitere Vorgehen naturgemäß an die Lage anpassen. Nicht akzeptabel ist, wenn Menschen verunsichert oder dazu gebracht werden, hinter allen diesen Maßnahmen eine Art Verschwörung oder dauerhafte Einschränkung ihrer Grundrechte zu vermuten. Es ist bekannt, dass es sich um zeitlich begrenzte Einschränkungen handelt. Leider reicht es nun einmal nicht aus, an die Vernunft der Leute zu appellieren. Wir sehen ja, dass es immer wieder neue Fälle an infizierten Menschen gibt und wie das Virus nicht „einfach in sich zusammenfällt“. Und solange dies der Fall ist, können wir aus Verantwortung unseren Nächsten gegenüber nicht einfach die Gefahr ignorieren.

Thomas Böhme, Laußnitz






Wo ist Merkel?

Zu: Hausgemachter Notstand (Nr. 20)

Es mag ja richtig sein, dass Frankreich noch ein größeres Problem mit Corona hat als Deutschland, aber: Ich vermisse bei der ganzen Corona-Berichterstattung die Kanzlerin. 

Wo ist die Angela Merkel? Sebastian Kurz war fast täglich im österreichischen Fernsehen zu sehen, informierte und beantwortete Fragen. Bei uns wird vom Blatt abgelesen, und die Kanzlerin ist einfach nicht zu sehen. Und ist sie einmal zu sehen, wird sie angekündigt, als stiege Zeus persönlich vom Olymp herab, um zu seinem Volk zu sprechen. 

Ich frage mich: Was ist da los? Durch die Presse veröffentlichte Anmerkungen Merkels reißt die Nation wohl jedes Mal zu Begeisterungsstürmen hin, ohne dass sie in Erscheinung tritt. Wie gesagt: Was ist da los? Ist sie krank? Dann wird auch noch über eine weitere Amtszeit von ihr getuschelt, nach dem Motto „Wer soll es denn sonst machen?“ Ich würde sagen: jeder andere.

Alexander Schnell, Steinau 






Corona als Ausrede

Zu: Der Abwärtstrend begann schon früher (Nr. 19)

Wir waren doch schon vor der Corona-Angelegenheit in einer wirtschaftlichen Abwärtsbewegung.

Corona ist doch nur ein Argument, um genau das zu begründen, weshalb es wirtschaftlich nicht mehr rund läuft. Ich sehe das daran, dass schon jetzt die „Warnung“ ausgegeben wird, im Herbst werde Corona wieder schlimmer. Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, dass es im Herbst auftragsmäßig immer abwärts geht. Sicherlich ist dann Corona wieder ein guter Grund für all die Firmenschließungen und Entlassungswellen. Gesundheitsminister Hubertus Heil wird dann mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier entscheiden, dass all die gesetz- und tariflichen Hindernisse wegfallen dürfen.

All diese staatlichen Zahlungen sind von mir aus gesehen quasi „Bestechungsgelder“ für die Gesellschaft zum Mundhalten und Stillhalten und „Wir tun doch das richtige!“ 

Markwart Cochius, Chemnitz






Drei Gründe für dönitz

Zu: „Heute starb das Deutsche Reich“ (Nr. 21)

Leider wurde das sonst gewohnt hohe zeitgeschichtliche Niveau bei dem Artikel über das Ende der Regierung Dönitz verlassen. Es wird sich an den Äußerlichkeiten in ironischer Form abgearbeitet, aber der eigentliche Zweck, warum Dönitz die Regierung fortgeführt hat, vernachlässigt. 

Zunächst ging es darum, den Krieg noch einige Tage fortzuführen, um möglichst viele deutsche Zivilisten und Soldaten dem Zugriff der Roten Armee zu entziehen. Anschließend war eine militärische Kommandobehörde notwendig, um den noch vorhandenen Wehrmachtsteilen die notwendigen Anweisungen im Rahmen der Kapitulation zu geben, so auch den weitverstreuten U-Booten. Das war der Hauptgrund, warum die Engländer Dönitz noch etwas gewähren ließen.

Der dritte Grund war langfristig staatsrechtlich angelegt. Dadurch, dass zumindest pro forma eine deutsche Regierung existierte, war auch der deutsche Staat nicht untergegangen. Zumindest wollte man den Siegermächten nicht das Argument in die Hand geben, dass sich der deutsche Staat doch selbst aufgelöst habe, mit dem die weitere Existenz eines deutschen Staates hätte bestritten werden können.

Arnim Zubke, Aschheim