26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
05.06.20 / Aufgeschnappt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23 vom 05. Juni 2020

Aufgeschnappt

Laut Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gingen 2019 rund 93 Prozent der Beleidigungen und Übergriffe gegen Juden und jüdische Einrichtungen in Deutschland auf Rechtsextremisten zurück. Experten wundern sich über diese Zahl. Schon vor gut zwei Jahren zeigte eine Studie der Soziologin Julia Bernstein, dass 80 Prozent der antijüdischen Vergehen in Deutschland Muslime als Täter hatten, wie „Tichys Einblick“ berichtet. Andere Untersuchungen stützen diese Beobachtung. Wie kommt Seehofer dann zu seinen Daten? Ganz einfach: Sobald eine antisemitische Tat nicht einem konkreten Täter zugeordnet werden kann, wird sie automatisch aufs Konto Rechtsextremismus gebucht und erscheint entsprechend in der Kriminalstatistik der Polizei. Dies ist offenbar bei der Mehrheit der Fälle so. Etwa bei Al-Kuds-Aufmärschen, auf denen abscheuliche Parolen gebrüllt wurden, ohne dass die Polizei die Täter ergriff. Die Glaubwürdigkeit in Staat und Institutionen hebt Seehofer mit solchen Statistik-Methoden jedoch kaum.  H.H.