20.04.2024

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12.06.20 / Porträt / Vom Ost- zum Thüringenbeauftragten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24 vom 12. Juni 2020

Porträt
Vom Ost- zum Thüringenbeauftragten
H. Tews

Dieses Bauernopfer hätte sich die Thüringen-CDU sparen können. Weil er bei der mit AfD- und CDU-Stimmen zustande gekommenen Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum – kurzzeitigen – Ministerpräsidenten in die Kritik geriet, gab Thüringens seit 2014 amtierender CDU-Vorsitzender Mike Mohring im Februar bekannt, auf eine erneute Kandidatur für diesen Posten verzichten zu wollen.

Dafür soll sein Nachfolger ausgerechnet jener Parteikollege werden, der wegen dieser ebenso denkwürdigen wie für die CDU peinlichen Ministerpräsidentenwahl ebenfalls ein Amt verlor. Christian Hirte wurde von Kanzlerin Angela Merkel als Ostbeauftragter der Bundesregierung gefeuert, nachdem er Kemmerich zu dessen Wahl gratuliert und ihn bei Twitter als „Kandidaten der Mitte“ bezeichnet hatte. Nun soll also der 44-jährige Jurist aus Bad Salzungen im Thüringer Landtag praktische Oppositionspolitik nach weltfremden Vorgaben der Bundes-CDU umsetzen: lieber die Nähe zur regierenden Linken suchen als zur AfD.

Hirte, der seit 2014 stellvertretender Vorsitzender der CDU Thüringens ist, wurde von den Ehrenvorsitzenden und Alt-Ministerpräsidenten Bernhard Vogel und Dieter Althaus für das Amt vorgeschlagen. Ein Landesparteitag muss noch darüber entscheiden. Dann könnte auch die Frage beantwortet werden, ob Hirte bei den Neuwahlen zum Landtag im kommenden Frühjahr als CDU-Spitzenkandidat antritt.

Der Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Steuerrecht verfügt seit seinem Eintritt als 17-Jähriger in die Junge Union über Politikerfahrung. Seit 2008 sitzt er für den Wartburgkreis im Bundestag, wo er Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und – für zwei Jahre – Ostbeauftragter wurde.