Der Range Rover ist nicht nur der erste in Großserie produzierte Geländewagen mit einem permanenten Allradantrieb. Er ist auch einer der ersten und prominentesten europäischen Vertreter der mittlerweile sehr modischen Kombination aus Geländegängigkeit und Luxus, wobei sich über die Sinnhaftigkeit dieser Kombination sicherlich trefflich streiten lässt. Vor einem halben Jahrhundert wurde der Range Rover der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die 1878 gegründete Rover Company war ein renommiertes britisches Traditionsunternehmen mit Erfahrung in der Herstellung von Personenkraftwagen des gehobenen Segments. Die Fürstin von Monaco Gracia Patricia starb in einen Rover. Seit 1948 baute Rover jedoch auch ein britisches Pendant zum US-amerikanischen Jeep, den Land Rover, und hatte damit Erfahrungen sowohl im Luxus- als auch im Geländewagenbau. Insofern ist es verständlich, dass man bei Rover auf die Idee kam, einen geländegängigen Luxuswagen, einen luxuriösen Geländewagen herzustellen.
Abgesehen von diesen firmeninternen Faktoren wurde die Entwicklung durch den Markt forciert. Im riesigen, zahlungskräftigen Autoland USA machten dortige Fahrzeughersteller gute Geschäfte mit Freizeitwagen mit Allradantrieb wie dem ab 1963 hergestellten Jeep Wagoneer oder dem drei Jahre darauf folgenden Ford Pronco. Von dem Kuchen wollten die Briten ein Stück abhaben.
1966 begannen sie mit der Entwicklung. Den V8-Motor übernahm man aus den USA von Buick. Der war jedoch zu stark für nur einen einzigen Achsantrieb, und so war der für Range Rover so typische permanente Allradantrieb aus der Not geboren. Mittlerweile ist dieser innovative Antrieb auch für den Land Rover übernommen worden. Ein Jahr, nachdem die Ingenieure Gordon Dennis Bashford und Charles Spencer „Spen“ King die Arbeit aufgenommen hatten, standen erste Prototypen für Testfahrten zur Verfügung. 1969 begann die Vorserienfertigung. Und am 17. Juni 1970 wurde der anfänglich nur zweitürig gebaute Range Rover der Öffentlichkeit vorgestellt.
Typisch für britische Automobilklassiker wie den Range Rover haben in seiner weiteren Geschichte Ausländer als Hausherren kräftig mitgemischt. Als Rover BMW gehörte, waren es auch Deutsche. Zurzeit sind es Inder. 2008 erwarb Indiens größter Automobilhersteller Tata Motors neben Jaguar Cars nämlich auch Land Rover. 2013 wurden die beiden Tochterunternehmen zu Jaguar Land Rover zusammengelegt. Die Ausländer waren jedoch zumindest bislang klug genug, typische Stilelemente beizubehalten, sodass auch die heute gebauten Exemplare noch als Range Rover zu erkennen sind.
