27.04.2024

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12.06.20 / Bienen in Pommern – zum Weltbienentag am 20. Mai

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24 vom 12. Juni 2020

Bienen in Pommern – zum Weltbienentag am 20. Mai

Happy World Bee Day – so hieß es am 20. Mai des Jahres!

Eine Welt ohne Bienen ist undenkbar. Rund 50.000 Kinder und Erwachsene haben sich an den Bienenretter-Aktionen zum UN-Weltbienentag beteiligt. Ein neuer Rekord für die Arbeit des ehrenamtlichen Bienenretter-Projektes. Aufgrund der aktuellen Pandemie mussten auch die kleinen und großen Bienenretter ins „Homeoffice“. Das hat sie aber nicht davon abgehalten, unsere pelzigen Freunde zu unterstützen!

Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit ist elementar für die Menschheit. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen. Damit unterstreicht die Weltgemeinschaft auch die Erkenntnis über den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen. 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig. Allein für medizinische Zwecke verwenden wir heute über 50.000 bienenbestäubte Pflanzenarten.

Den Pommern und auch den Durchreisenden fallen die vielen Honigverkaufsstellen an der Durchfahrtsstraße auf. Die Erzeugnisse fleißiger Pommernbienen gelangen so in viele Orte Deutschlands. Von alters her war Pommern als honigreiches Land berühmt. Die Bienenweide stellte eine besondere ökonomische Bewirtschaftungsform dar. Der Erlös war ca. 30fach im Vergleich zur Holznutzung. Honig, Wachs und Met waren akzeptierte Welthandelsgüter und brachten den damaligen Grundbesitzern hohe Einkünfte. So entstand mit dem Aufblühen des Mittelalters ein enormer Wirtschaftszweig, mit eigener Rechtssprechung und vielen Privilegien, z.B: Waffenrecht, Anrecht auf Hölzer im Wald, Tragen von Adelsfarben an der Zunftkleidung. Die Zeidlerei war in vielen Teilen Deutschlands vertreten, hatte aber einzelne Standorte, abhängig von Waldgebiet, Herrschaftsgebieten und vorhandenen Trachtangeboten (Nahrungsangebot Pollen und Nektar), wo sie konzentriert vorkam. Im Norden sind da besonders Pommern und die Mark Brandenburg aufgeführt. 1926 wurde die Versuchs- und Lehranstalt für Bienenzucht der Landwirtschaftskammer für die Provinz Pommern in Finkenwalde bei Stettin gegründet. Der 1. Leiter war Dr. Joachim Evenius.

Derzeit gewinnt die Bienenhaltung  der Zeidlerei immer mehr Freunde. Sie orientiert sich am natürlichen Wesen der Biene und ihrer wilden Lebensweise im Wald. Durch das Anlegen der Baum- oder Klotzbeuten wird vom Zeidler lediglich eine natürlich entstandene Baumhöhlung nachgestellt, die dem Bienenvolk als Behausung dient.

Im Slowinzischen Freilichtmuseum in Schwolow fanden Honigfeste der Region Stolp statt. Neben dem Honig gab es ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Erzeugnissen rund um den Honig. 2020 coronabedingt nicht.                                BS