Man musste kein Wahrsager sein, um vorhersagen zu können, dass die Rassismus-Vorwürfe von den USA schon bald nach Deutschland schwappen würden. Prompt warnte denn auch Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) im Gespräch mit der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ davor, bei diesem Thema mit dem Finger auf die USA zu zeigen: „Auch in Deutschland haben wir ein strukturelles und tiefgreifendes Problem mit Rassismus“, so Roth, „an den Universitäten, in den Personalabteilungen, auf dem Wohnungsmarkt: Rassistisch bedingte Machtstrukturen haben System.“ Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wiederum warf deutschen Sicherheitskräften „latenten Rassismus“ vor, musste dies jedoch nach Protesten aus allen Richtungen sogleich relativieren. 

Wer diese und andere Vorwürfe liest, muss glauben, dass es nicht weit von uns noch ein zweites Land gibt, das genauso heißt wie das unsrige. Denn mit dem Alltag in dem Deutschland, das die meisten Landsleute alltäglich erleben, haben die Kommentare von Roth, Esken & Co. kaum etwas zu tun. Natürlich gibt es in Deutschland Ausländerfeindlichkeit. Doch wird diese von der übergroßen Zahl unserer Landsleute geächtet – und wo möglich – strafrechtlich verfolgt. 

Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran, dass in den vergangenen fünf Jahren rund 1,7 Millionen Migranten aus aller Herren Länder zu uns gekommen sind – weil sie sich hierzulande ein besseres, sichereres Leben erwarten. Sind diese Migranten etwa einer Illusion erlegen? Und wollen sie dieses Land deshalb so schnell wie möglich wieder verlassen? Wohl kaum. 

Zudem muss die Frage gestellt werden, warum Claudia Roth und andere in den vergangenen Jahren so intensiv für die Zuwanderung nach Deutschland geworben haben? Hätten sie nicht vielmehr die Migranten davor warnen müssen, in dieses ach so böse Land zu kommen? Da sie dies nicht getan haben, kann es um die hiesigen Lebensverhältnisse auch für Minderheiten nicht allzu schlecht bestellt sein. Erst recht im Vergleich zu anderen Ländern.