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19.06.20 / Moderne Kunst / „Minsk“ mit neuer Chefin

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25 vom 19. Juni 2020

Moderne Kunst
„Minsk“ mit neuer Chefin
H. Tews

Die Kunsthistorikerin Paola Malavassi wird Gründungsdirektorin des Museums „Minsk“, dem neuen Ausstellungshaus für Kunst der DDR und zeitgenössische Kunst in Potsdam. Sie wird ihr Amt im August antreten.  

Im Frühjahr 2019 stand das verwahrloste und seit gut 25 Jahren leerstehende Terrassenrestaurant „Minsk“ auf dem Brauhausberg kurz vor dem Abriss. Dann trat die Stiftung des Kunstmäzens Hasso Plattner auf den Plan, der die moderne Kunst aus seinem Potsdamer Museum Barberini auslagern möchte. Nach der originalgetreuen Sanierung des 1977 anlässlich des damaligen 60. Jahrestages der Oktoberrevolution eröffneten Nationalitätenrestaurants soll dort ein Museum für Kunst aus der DDR entstehen. In einem Jahr soll das neue Museum bezugsfertig sein.

Die Aufgabe der 1978 geborenen Malavassi, die in Heidelberg Kunstgeschichte und Philosophie studierte, wird es nun sein, Ausstellungspläne zu erstellen. Zuletzt leitete sie seit 2016 die Berliner Dependance der Julia Stoschek Collection. Nach Nicht-Verlängerung eines Mietvertrags hatte diese erst vor wenigen Wochen bekannt gegeben, mangels Unterstützung des Berliner Senats bei der Suche nach neuen Ausstellungsräumen die Kollektion moderner Kunst aus Berlin ganz abzuziehen (die PAZ berichtete). 

Da nach dem nahezu zeitgleichen Abzug der Flick-Sammlung aus dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin ein Vakuum moderner Kunst entsteht, könnte das „Minsk“ in Potsdam diese Leerstelle besetzen und Berlin damit einen prestigeträchtigen Rang in der Kunst ablaufen.