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19.06.20 / Preussenhaus / Es reichte nicht zur Kaisermutter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25 vom 19. Juni 2020

Preussenhaus
Es reichte nicht zur Kaisermutter
Manuel Ruoff

Immer mehr Menschen dürfen sich heutzutage glücklich schätzen, ein Lebensalter von 70 Jahren zu erreichen. Der Mutter des Chefs des Hauses Preußen, Herzogin Donata von Oldenburg, war das nicht vergönnt.

Im Rüdenhäuser Schloss in Unterfranken kam Donata Gräfin zu Castell-Rüdenhausen am 20. Juni 1950 als drittes Kind und einzige Tochter ihrer Eltern zur Welt. Ihr Vater war Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen, ihre Mutter Irene Gräfin zu Solms-Laubach. Nach dem Abitur am Wiesentheider Gymnasium absolvierte die lutherisch erzogene Adelige eine dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester am Deutschen Rotkreuzkrankenhaus in Würzburg.

Am 24. Mai 1975 heiratete Donata in der lutherischen Kirche St. Peter und Paul in Rüdenhausen den gleichnamigen Sohn des damaligen Chefs des Hauses Preußen, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, den sie ein Dreivierteljahr vorher auf der Burg Hohenzollern kennengelernt hatte. Louis Ferdinand junior hatte zwar zwei ältere Brüder, aber Michael hatte 1966 mit Jutta Jörn und Friedrich Wilhelm 1967 mit Waltraud Freydag bürgerlich geheiratet, sodass er selbst als nächster Chef des Hauses Preußen gehandelt wurde. 

Wie im Bilderbuch kam ein gutes Jahr nach der Heirat mit Prinz Georg Friedrich ein Stammhalter zur Welt. 1978 folgte Cornelie-Cecillie. Da war deren Vater allerdings bereits tot. Im tiefsten Frieden kam der Fähnrich der Reserve 1977 bei einer Wehrübung ums Leben. Beim Verladen geriet er zwischen zwei gepanzerte Fahrzeuge. Systematisch baute Louis Ferdinand senior nun seinen Enkel Georg Friedrich zu seinem Nachfolger auf.

Wieder in der Kirche St. Peter und Paul in Rüdenhausen heiratete Donata am 9. Februar 1991 erneut. Bei dem Bräutigam, Friedrich August Herzog von Oldenburg, handelte es sich um den geschiedenen Ehemann der ältesten Schwester ihres ersten Mannes, Prinzessin Marie-Cécile. Mit ihren Kindern zog Donata nun aus Fischerhude bei Bremen, wo sie mit ihrem ersten Ehemann gelebt hatte, in die Heimat ihres zweiten Mannes, nach Stevershagen in Ostholstein. Beinahe hätte sie noch silberne Hochzeit feiern können. Doch nach langer schwerer Krankheit starb sie am 5. September 2015 im oberbayerischen Traunstein. 

Wenn Donata auch für heutige Verhältnisse recht früh verstarb, so erlebte sie doch noch, dass ihr Sohn durch den Tod ihres Schwiegervaters 1994 Chef des Hauses Preußen wurde, dass er 2011 Prinzessin von Isenburg heiratete und dass das Paar 2013 die Zwillingssöhne Carl Friedrich und Louis Ferdinand sowie in Donatas Sterbejahr mit Emma auch noch eine Tochter – Donatas Enkelin – bekam. Die Geburt von Heinrich bekam sie schon nicht mehr mit.