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19.06.20 / Der Wochenrückblick / Hauptsache Trump / Warum der US-Präsident mal wieder schuld ist, und was die Linken von den Taliban gelernt haben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25 vom 19. Juni 2020

Der Wochenrückblick
Hauptsache Trump
Warum der US-Präsident mal wieder schuld ist, und was die Linken von den Taliban gelernt haben
Hans Heckel

Der gewaltsame Tod von George Floyd hat einen gewaltigen Furor in Gang gesetzt. Und zwar weltweit und verblüffend gut organisiert, als hätten die alle schon ewig hinter der Tür gewartet, um endlich losschlagen zu können. Sogar ein Beobachter für die „Tagesschau“ kann es sich nicht verkneifen anzumerken, dass die Demonstranten in der Stadt Minneapolis über Funkgeräte miteinander kommunizieren und sogar einen eigenen Sanitätsdienst dabeihaben. Tolle Leute, was? Das klingt eher nach einer straff geführten Armee als nach „spontanen Unmutsbekundungen“.

Dass Donald Trump hauptschuldig ist an den blutigen Krawallen, versteht sich von selbst. Zum Glück schaut keiner genauer hin, wer in Minneapolis und dem Bundesstaat Minnesota politisch wirklich das Sagen hat. Im Stadtrat der Gemeinde sitzen 13 Leute, davon gehören (nach einem Wahlerfolg von 82 Prozent) zwölf der „Demokratischen Bauern- und Arbeiterpartei von Minnesota“ an, einem strammlinken Regionalableger von Barack Obamas und Joe Bidens US-Demokraten. Der 13. Stadtrat kommt von den Grünen. Daher ist natürlich auch der Bürgermeister von der „Arbeiter-und-Bauern-Partei“, um mal die in Deutschland gebräuchliche Reihenfolge zu benutzen. Ebenso der Gouverneur von Minnesota. 

Der Polizeichef von Minneapolis ist übrigens schwarz. Und der hauptverdächtige Polizist war natürlich kein Angehöriger der US-Bundespolizei, sondern der lokalen Polizeibehörde der Großstadt Minneapolis.

Der US-Präsident steht also nicht einmal im Entferntesten in der politischen Verantwortung für den mutmaßlichen Totschlag. Aber das macht nichts: Dann ist er eben wenigstens für die Ausschreitungen und Plünderungen heranzuziehen, irgendwie.

Zumal wir derzeit besonders böse sind auf den US-Präsidenten, selbst wenn unsere Abneigung schon zuvor kaum noch zu steigern war. Dieser Kerl will nämlich tausende amerikanische Soldaten aus Deutschland abziehen, was beim derzeit tonangebenden grünlinken Milieu eigentlich Jubelstürme („Ami go home!“) auslösen müsste. Tut es aber nicht.

Im Fernsehen hören wir, dass Trump das mache, weil Deutschland „seiner Forderung“, mindestens zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben, nicht nachkomme. Da muss doch jeder brave Germane toben: Was für eine Dreistigkeit, dass der Chef eines fremden Landes uns vorschreiben will, wie viel von unserem Geld wir für Verteidigung ausgeben!

Da kann man ja wirklich in Rage geraten. Zumindest, bis man herausgefunden hat, dass die Behauptung, Trump habe das „gefordert“, nicht einmal zu einem Dreißigstel wahr ist. Auf die zwei Prozent haben sich nämlich alle 30 NATO-Staaten bei ihrem Gipfeltreffen in Wales 2014 geeinigt. Auch Deutschland war dabei, und der US-Präsident hieß damals Barack Obama. Erreicht werden soll diese Marke bis 2024, vergangenes Jahr verharrte der deutsche Wehretat jedoch immer noch bei nur 1,3 Prozent, und er bewegt sich kaum vom Fleck.

In Berlin ist man auch deshalb so beleidigt, weil Trump die Maßnahme „ohne Konsultationen“ mit der Bundesregierung verkündet habe. Nur gut zwei Wochen vor der Ankündigung des Truppenabzugs hatte Kanzlerin Merkel ihre Teilnahme beim auf September verschobenen G7-Gipfel in Washington abgesagt. In den deutschen TV-Nachrichten wird daher gemutmaßt, der ohne Absprache angekündigte Abzug sei auch eine „Rache“ für Merkels Absage.

Eine bestechende Logik: Weil Merkel Trump nicht treffen will, ist es dessen „Rache“, dass er auch nicht mit ihr spricht. Also: Wenn ich mich weigere, mit Ihnen zu sprechen, ist es Ihre fiese „Rache“, wenn Sie nicht mit mir reden. Darauf muss man kommen.

Aber beim Reden müssen wir ohnehin sehr vorsichtig sein in den Tagen des weltweiten Anti-Rassismus-Feldzugs. Ein falsches Wort, und man ist dran. Wobei ein Wort aus dem Mund eines Weißen, der nicht glaubhaft genug seine Sünde bereut hat, weiß zu sein, sowieso schon des Teufels ist. Wobei die Reue natürlich nie ausreichend sein kann. 

Daher haben sich manche besonders Korrekte in die Geste des schweigenden Niederkniens verkrochen. Sie sollen aber nicht hoffen, dass sie der Inquisition auf diese schmierige Weise entgehen: „Wer schweigt, macht mit“ lautet schließlich die überall zu hörende Parole.

Damit die westliche, weiße Kultur auch wirklich tief und für immer fällt, sägen sie alle Äste ab, auf denen diese Kultur sitzt. So wie die Taliban vor Jahren die Buddha-Statuen von Bamiyan gesprengt oder die IS-Horden die antike Stadt Palmyra zerstört haben, um alles zu tilgen, was vor ihrer Religion war, so  ziehen die linken Glaubenskrieger unserer Tage gegen alle Zeugnisse der abendländischen Geschichte zu Felde, die nicht in eine linksextreme Tradition passen. Der politreligiöse Eifer, der sich da austobt, ist beeindruckend. Und für die Anhänger der „Einen Welt“ der überall Gleichen auch durchaus ermutigend, denn hier wächst zusammen, was zusammengehört: Haben die radikalen Moslems aus ihrer Religion eine politische Ideologie gemacht, so formen die Linksradikalen aus ihrer Ideologie eine Religion. 

Historiker Max Paul Zeuske fordert, auch die Denkmäler für Immanuel Kant „in den Blick“ zu nehmen. Was ganz logisch ist, denn gerade Kants Aufklärung, sein strukturiertes Denken und seine zweiflerische Wahrheitssuche sollen ja verschwinden für die neue Religion. Wir wollen zurück in die trüben, aber warmen Tümpel der eisernen Gewissheit, die keine Fragen mehr erlaubt und die für immer gilt. Widerspruch muss bestraft werden, wie es auf den Aufklebern der Antifa so treffend heißt: „No Discussion!“

Eine Mehrheit von neun Stadträten in Minneapolis hat derweil beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und die Polizei der 400.000-Einwohner-Kommune ganz abzuschaffen. Die Kommunalpolitiker sind sich noch nicht einig, wer deren Aufgaben dann übernehmen soll. Die Rede ist davon, das gesparte Geld für mehr Sozialarbeiter und Drogenberater auszugeben. Das Vorhaben hat selbst den linken Bürgermeister aus dem ideologischen Schlaf gerissen, der nun darum ringt, wenigstens so etwas wie eine Rumpfpolizei beizubehalten.

Womöglich sehen wir da einem interessanten Experiment entgegen. Wobei wir zuversichtlich sein können, dass die allermeisten Medien uns vor allzu gruseligen Geschichten aus der polizeifreien Großstadt schützen werden, indem sie die Berichte entsprechend zurechtschminken. Und sollte es wirklich zu arg werden, nachdem Gangs, Antifa-Schläger und Organisierte Kriminalität die Stadt übernommen haben, gibt es ja immer noch einen Ausweg, die Sache ins richtige Licht zu rücken: Dann wird die rechtsfreie Hölle von Minneapolis eben als Beispiel dafür herausgestellt, wie Donald Trump „die amerikanische Gesellschaft gespalten hat“. Einspruch? „No Discussion!“