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26.06.20 / Verkaufspolitk / Pekings Stiefellecker-Liste / Kotau der Wirtschaft vor China – Hollywood wie auch deutsche Firmen kapitulieren aus falscher Rücksicht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26 vom 26. Juni 2020

Verkaufspolitk
Pekings Stiefellecker-Liste
Kotau der Wirtschaft vor China – Hollywood wie auch deutsche Firmen kapitulieren aus falscher Rücksicht
Norman Hanert

Erste Ausschnitte des Spielfilms „Top Gun 2“ haben in den USA eine Debatte befeuert, ob westliche Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen allzu oft den Kniefall vor der kommunistischen Führung in China üben. In der von Paramount Pictures produzierten Fortsetzung des 1986 entstandenen Filmklassikers „Top Gun“ um einen US-Navy-Piloten spielt abermals Tom Cruise die Hauptrolle.

Wie ein aufmerksamer Filmfan in einem der vorab veröffentlichten Ausschnitte entdeckt hat, haben die Filmemacher an der Kleidung des Hauptdarstellers im Vergleich zum ersten „Top Gun“-Film eine Veränderung vorgenommen. Im Jahr 1986 war auf der Jacke von Tom Cruise noch ein Aufnäher mit der Flagge Taiwans zu sehen. In der Fortsetzung ist zwar die Jacke wiederzuerkennen, aber die kleine Taiwan-Flagge ist verschwunden. Branchenexperten vermuten hinter der Änderung das Bemühen der Filmfirma, den Film auch in der Volksrepublik China zeigen zu können. 

Auch unterwürfige deutsche Firmen

Ein derartiges Vorgehen wäre kein Einzelfall. Einige Beobachter bemängeln schon länger, dass sich US-Firmen den Propaganda-Vorgaben der Pekinger Führung beugen, um in China Geschäfte machen zu können. Dabei gelten drei Themen als besonders heikel: Taiwan, Tibet und Tiananmen.

Mittlerweile kursiert im Internet sogar eine „Chinas bootlickers list“, eine Liste von Firmen, denen vorgeworfen wird „Chinas Stiefellecker“ zu sein. Aufgeführt sind reihenweise US-Konzerne, aber auch zwei deutsche Autobauer: Daimler hatte im Jahr 2018 auf Instagram ein Zitat des geistlichen Oberhaupts der Tibeter verwendet. Das Stuttgarter Unternehmen löschte das Dalai-Lama-Zitat aber wieder sehr schnell und entschuldigte sich obendrein, die Gefühle der Chinesen verletzt zu haben. 

Im Jahr zuvor hatte Audi bei einer Jahrespressekonferenz eine Karte der Volksrepublik gezeigt, auf der Taiwan und Tibet fehlten. Als Folge entlud sich über Audi im Reich der Mitte ein Proteststurm. Das Ingolstädter Unternehmen löschte daraufhin die Landkarten und die entsprechenden Medien-Inhalte. 

Keine patriotische Hilfeleistung

Zumindest in den USA wird diese Form der Unterordnung gegenüber der chinesischen Führung zunehmend in Frage gestellt. Der US-Senator Ted Cruz hat im Mai einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. Der republikanische Senator will damit Hilfeleistungen der US-Regierung für Filmproduktionen einschränken, wenn in den Filmen Anpassungen vorgenommen werden, die einen Zutritt zum Markt in China sichern sollen. 

Treffen würde dieses Gesetz Filme wie etwa „Top Gun 2“. Paramount Pictures konnte sich bei den Dreharbeiten für die rund 140 Millionen Euro teure Produktion auf eine umfangreiche Unterstützung durch das US-Verteidigungsministerium stützen. Die Filmemacher konnten auf Marineeinrichtungen in Kalifornien und Nevada drehen und sogar F/A-18 Kampfjets und Marinehubschrauber für Aufnahmen nutzen.