23.04.2024

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26.06.20 / Porträt / Plötzlich im Spiel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26 vom 26. Juni 2020

Porträt
Plötzlich im Spiel
H. Tews

Beim wichtigsten politischen Amt in Mecklenburg-Vorpommern scheint es sich momentan um den Landesvorsitz der CDU zu handeln. Dabei war der bisherige Amtsträger Vincent Kokert, der aus familiären Gründen zurücktrat, kaum über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Dafür kannte im ganzen Land jeder den Jungspund Philipp Amthor, der als Nachfolger bereitstand, um aus dieser Position Manuela Schwesig bei der Ministerpräsidentenwahl herauszufordern.

Nachdem Amthors Karriereeifer jetzt aber von Lobbyismusvorwürfen gestoppt wurde (siehe oben), kommt wieder ein bundesweit eher unbeschriebenes Blatt ins Spiel um den CDU-Vorsitz. Der Kommunalpolitiker Michael Sack, früher Bürgermeister von Loitz und gegenwärtig Landrat von Vorpommern-Greifswald, soll es werden. Ein Landesparteitag im August muss seine Wahl noch bestätigen.

Bei den Delegierten dürfte er einen Stein im Brett haben, nachdem er bei seinem Sieg als Landrat im Jahr 2018 nicht nur die Vorherrschaft der Linken brach, sondern auch die AfD in Schach hielt. Die CDU feiert das bereits als Erfolg in einem Bundesland, in dem es für sie zuletzt wenig zu holen gab. Der 47-jährige Sack, aus der Hansestadt Demmin gebürtig und Vater dreier Kinder, ist praktisch das Gegenstück zu dem Berufspolitiker Amthor. Nach seiner mittleren Reife hat Sack in der Uckermark Bauzeichner gelernt, ehe er in Loitz das Abitur nachholte, in Weimar Bauingenieurswesen studierte, um dann als Berufsschullehrer zu arbeiten.

Und anders als der umtriebige Amthor kam Sack, abgesehen von Lehrjahren in Brandenburg und Thüringen, selten aus seiner Heimat heraus. Seit 2009 ist er in der CDU, schon ein Jahr später war er Bürgermeister. Und demnächst vielleicht Ministerpräsident seines Landes?