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26.06.20 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26 vom 26. Juni 2020

Leserforum

lange geplante Vertreibung

Zu: Todesmarsch an Fronleichnam (Nr. 22) 

Die „wilden Vertreibungen“, denen bis Juli 1945 etwa 750.000 Sudetendeutsche zum Opfer fielen, wurden am 25. Mai 1945 von der tschechoslowakischen Regierung verfügt. „Wild“, wie vor allem – aber nicht nur – in Brünn, war deshalb nicht ihre Spontaneität, sondern ihre Grausamkeit. Dies geschah vor der Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges vom 17. Juli bis 2. August 1945, wo man die „ordnungsgemäße Überführung deutscher Bevölkerungsteile“ beschloss. 

Das Argument der Tschechen, die brutale kollektive Vertreibung von über drei Millionen Sudetendeutschen ginge alleine auf das Konto der Potsdamer Vereinbarungen, ist deshalb nichts weiter als eine dreiste Geschichtslüge. 

Die „Liquidierung der deutschen Frage“ (Edvard Beneš) war ein Ziel der Tschechen seit den Hussitenkriegen (1419–1436). Darauf wies auch Zdenek Nejedly, Schul- und Kulturminister der ersten tschechoslowakischen Nachkriegsregierung, hin. Bei einer Rede Anfang Juni 1945 äußerte er: „Schon die Hussiten begannen bei uns, die Frage der Beseitigung der Deutschen aus den böhmischen Ländern zu lösen. Wir sind ihrem Werk eine Zeit lang untreu geworden, aber jetzt werden wir ihre Arbeit zu Ende führen, und ich versichere euch, dass dies ganz auf hussitische Weise geschehen wird.“ 

Im gleichen Sinne tönte es auf dem Prager Slawenkongress im Juni 1848, wo die Vertreibung aller Deutschen östlich der Isthmuslinie Triest-Stettin verlangt wurde. Selbst Tomáš G. Masaryk, erster Präsident der 1918/19 gegründeten Tschechoslowakei, hegte ähnliche Gedanken. So schwadronierte er am 12. Januar 1919 in der französischen Zeitung „Le Matin“ von einer „sehr raschen Entgermanisierung“ der sudetendeutschen Gebiete. 

Im geschichtlichen Einklang mit der sowohl während der Hussitenkriege und auf dem Prager Slawenkongress, als letztlich auch von Masaryk geforderten Vertreibung der Sudetendeutschen, proklamierte Beneš in seiner Weihnachtsansprache zum 24. Dezember 1946: „Das diesjährige Weihnachten bekommt eine besondere Bedeutung, einen eigenen Charakter auch dadurch, dass wir es in unserem Vaterland erstmals ohne Deutsche feiern. Das ist ein Ergebnis, auf dessen unermessliche historische Bedeutung ich schon mehrmals hingewiesen habe ... Mit dieser Tatsache wurde eines der großen Kapitel unserer Vergangenheit liquidiert.“

Dr. Walter Kreul, Germering      






Krude professorale Ideen

Zu: Namens-Narreteien (Nr. 24)

In dem sehr treffenden Kommentar (über Umbenennungen akademischer Einrichtungen, d. Red.) zitiert der Autor unter anderem Jürgen Zimmerer, Historiker und Afrikawissenschaftler und seit 2010 Professor für die Geschichte Afrikas an der Universität Hamburg. Er erwarb sich in der linksextremen Szene einen Namen, seit er 2011 seine Schrift „Von Windhuk nach Auschwitz“ veröffentlicht hatte, womit er glaubte, den Beweis erbracht zu haben, dass in der deutschen Kolonialpolitik vor allem Südwestafrikas bereits die Weichen für den späteren Holocaust im Dritten Reich gelegt wurden.

Zimmerer ist schon lange einer der übelsten Verfechter solcher kruden Ideen, wofür Anti-Nationalisten der unterschiedlichsten Couleur ihn immer wieder loben und „auf den Schild heben“. Dabei ist der Professor geradezu von der krankhaften Vorstellung beseelt, überall „Spuren des Kolonialismus“ zu sehen, die auszutilgen sind. Liest man seine diversen Werke, kommt man letztlich zu dem Schluss, dass der Mann offenbar von einer Krankheit befallen ist, vielleicht der Schlafkrankheit oder einem anderen afrikanischen Virus, was man in dem von ihm gehassten Robert-Koch-Institut untersuchen lassen könnte.

Selbstverständlich bleibt es Zimmerer unbenommen, seine abenteuerlichen Ansichten weiterzuverbreiten. Nachdenklich macht nur, dass sie von der Mehrheit der deutschen Medien wie ein Evangelium betrachtet und übernommen werden – wobei hier die Preußische Allgemeine Zeitung eine erfreuliche Ausnahme bildet. Also bitte weiterhin solche glänzenden „politisch unkorrekten“ Kommentare!

Wolfgang Reith, Neuss






Ein Beitrag zur Volksbildung

Zu: Der Dichter Londons (Nr. 23)

Den Überblick über das Werk Charles Dickens’ habe ich gern gelesen. Sehr interessant und hilfreich zur Einordnung seiner Werke sind die Bezüge, die der Autor zur damaligen gesellschaftlichen, zur politischen und wirtschaftlichen Lage und Entwicklung in England (und Berlin) aufzeigt. Und die zusammenfassende Schau über die damalige Literatur, der kurze Einblick in diese Phase europäischen literarischen Schaffens tragen gleichzeitig zu unserer Volksbildung bei. Chapeau!

Bernd Grossmann, Brackenheim 






Sozialistisches Kolumbien?

Zu: Koch und Kellner (Nr. 23)

Seit Jahren lese ich die PAZ. Ich lese nicht immer alles (selbstverständlich nicht), aber was, das gründlich. Hans Heckel rettet fast jedes Wochenende; Straub, Nehring und andere aber natürlich auch.

Umso ärgerlicher, dass in der Kolumne „Koch und Kellner“ zwischen dreimal Venezuela zweimal Bogotá auftaucht. Einmal könnte das ein Versehen gewesen sein – aber doppelt? Eine sozialistische Regierung in Kolumbien zu vermuten, wo es (vermute ich) um Caracas ginge, müsste schon beim Schreiben auffallen. (Oder war Nicolás Gómez Dávila vielleicht doch Venezolaner?) „Geben die USA die Linie vor“, ist ein „Dreher“, das ist schon klar.

Nochmals: ärgerlich, denn der Beitrag beleuchtet die Vorgänge so, dass man diesen Artikel dem einen oder anderen gern als Kopie vorlegen wollte. Geht leider nicht – wäre zu peinlich. Bitte kein „Da capo“! 

Thorsten Koye-Lemke, Berlin





US-Schützenhilfe für Stalin

Zu: Kein neues „Mirakel des Hauses Brandenburg“ (Nr. 14)

Vielen Dank für diese mutige Darstellung zum Kriegsgeschehen.

Jedoch möchte ich gegen die dem US-Präsidenten Roosevelt zugebilligte Illusion Stalin gegenüber, den er fast liebevoll mit „Onkel Joe“ titulierte, Einspruch einlegen. Stalin in Verbindung mit Demokratie und Frieden? (Ich bin in der DDR aufgewachsen!) Diese Relation kann man doch nur in dieselbe Kategorie verweisen wie seine Wahlversprechen, die USA neutral und aus Kriegen herauszuhalten: Propaganda fürs tumbe Volk.

So wie parallel zu den Wahlversprechen schon die Kriegsproduktion lief, wusste Roosevelt von Stalinschem Völkermord in Katyn und andernorts. Er hat diesen gedeckt und vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Dies fällt regelmäßig unter den Tatbestand der Beihilfe. Genauso wie er sofortige Kenntnis vom Zusatzprotokoll des Stalin-Hitler-Paktes hatte. Mit einer umgehenden Information der polnischen Regierung hätte er diese über ihre aussichtslose Position und damit zum Einlenken gegenüber den gerechten deutschen Verhandlungsangeboten bewegen und so den Krieg verhindern können. 

Man dürfte weiter also nicht von einer Rooseveltschen Fehleinschätzung ausgehen, sondern davon dass die sich im und nach dem Krieg ergebende Entwicklung wenigstens zum Teil so geplant beziehungsweise einkalkuliert war. Genauso wie die US-Wirtschaft nur und ausschließlich durch Kriegsproduktion aus der Depression geführt werden konnte, hat sie durch den danach folgenden Kalten und mitunter auch sehr heißen Krieg weiter bestens geblüht. Also kann die These von dem „größten Kriegsverbrecher aller Zeiten“ offenkundig nicht ganz falsch sein.

Vielen Dank und weiter so!

Hans Püschel, Teuchern