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26.06.20 / Kirche / Göttlicher Wasserhahn / Schluss mit der Angst vor der Seuche beim Bekreuzigen – In katholischen Kirchen gibt es jetzt Weihwasserspender

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26 vom 26. Juni 2020

Kirche
Göttlicher Wasserhahn
Schluss mit der Angst vor der Seuche beim Bekreuzigen – In katholischen Kirchen gibt es jetzt Weihwasserspender
M. Bauer

Das Bekreuzigen mit Weihwasser beim Betreten des Gotteshauses – ob zur Feier der Eucharistie oder zum persönlichen Gebet – ist bei gläubigen Katholiken unverzichtbarer Ritus. Doch die Weihwasserkessel sind seit Beginn der Corona-Krise aus Hygienegründen geleert. Wie kann dieses Defizit behoben werden? Die Firma foottec in Hemau (Oberpfalz) sorgt mit ihrem Weihwasserspender für berührungsfreies und somit hygienisch bereitgestelltes Weihwasser.

Mit dem im März verhängten Lockdown war auch das kirchliche Leben, und hier besonders die Liturgie, großen Einschränkungen unterworfen. Gottesdienste fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – und das in der für Christen wichtigsten Kirchenjahreszeit, den Kartagen und Ostern. 

Seit Anfang Mai sind öffentliche Gottesdienste wieder erlaubt, aber unter Beschränkungen: Desinfektion beim Betreten der Kirche, Mindestabstand und damit starke Begrenzung der Besucherzahlen, Tragen von Mund-Nasen-Schutz, kein oder nur wenig Gesang (geschweige denn Chorgesang), weniger Ministranten, andere Form der Kollekte, Mund-Nasen-Schutz der Kommunionausteiler und Abstand der Empfänger. Und eben kein Weihwasser, was in der Pfarrei St. Johannes Hemau auch Johanna Sturm betrübte. 

Doch ihr Ehemann Tobias, dessen junges Unternehmen foottec patentierte Soßen- und Hygienespender vertreibt, hatte die Lösung. Mit seinem Geschäftspartner Ludwig Eichenseher entwickelte er – analog zur Technik der bisherigen Geräte – einen Weihwasserspender. 

In dem aus Edelstahl gefertigten Spender befindet sich ein Fünf-Liter-Behälter mit Weihwasser. Per Fußpedal wird über eine Pumpe ein Tropfen Weihwasser aus dem Auslaufhahn abgegeben. Das Weihwasser befindet sich im Rückteil des Spenders in einem lebensmittelechten Kunststoffbehälter, der es vor Lichteinfall schützt. Somit bleibt das Weihwasser hygienisch einwandfrei und veralgt nicht.

„Völlig berührungsfrei und damit absolut hygienisch, da die Gläubigen im Gegensatz zum üblichen Weihwasserbecken mit dem vorgehaltenen Wasser an sich nicht in Kontakt kommen. Durch das rein mechanische System und die hochwertige Verarbeitung entsteht keinerlei Wartungsaufwand“, betont Sturm. 

Aus Hygienegründen ist aber wichtig, den oder die Weihwassertropfen in die eine hohle Hand zu pumpen und dann mit der anderen Hand das Wasser abzustreifen und sich zu bekreuzigen. 

Mittlerweile sind gut 30 Kirchen mit dem Weihwasserspender ausgestattet, teilweise wurden sie von Pfarreimitgliedern gestiftet. Apropos Spenden: Auch ein Opferstock kann in den Weihwasserspender integriert werden.