Prussen und Preußen Mit dem Begriff „das alte Preußen“ wird in der Regel nur ein kleiner Zeitabschnitt der Geschichte verbunden, nämlich der des Alten Fritz, seiner Schlösser, Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ sowie die Residenz- und spätere Reichshauptstadt Berlin. Auch die preußischen Tugenden wie Ordnung, Fleiß, Sparsamkeit und Pünktlichkeit werden mit dem Begriff assoziiert. Preußen stand für fortschrittliche Staatsführung, die Aufklärung in Deutschland und Militär.
Daneben verdienen aber auch die Ureinwohner der Region zwischen Weichsel und Memel Beachtung, die eigentlichen Preußen – ein baltischer Volksstamm –, die in unterschiedlicher Schreibweise mal als „Preußen“, „Prussen, „Prusen“ oder „Pruzzen“ bezeichnet werden. In wissenschaftlichen Abhandlungen wird die Bezeichnung „Prussen“ bevorzugt.
Der Aufgabe, die weitgehend vergessene Epoche der Prussen ins „Licht der Geschichte“ zu rücken, haben sich die Stiftung EUFORI, die Prußen-Stiftung TOLKEMITA sowie die PRUSSIA-Gesellschaft gewidmet und eine verständliche und gut lesbare Studie „zur Sprache und Geschichte der Urweinwohner des Prussenlandes“ herausgegeben. Neben der kulturellen Entwicklung des Prussischen gibt sie Einblicke in Geografie und Geschichte des Siedlungsraums und das neue Interesse der Forschung. Im Anhang finden sich historische Dokumente sowie Sprachbeispiele. MRK
Stiftung EUFORI/Prußen-Stiftung TOKEMITA/PRUSSIA-Gesellschaft (Hg.): „Von Prussen und Preußen. Zur Sprache und Geschichte des Prussenlandes“, Husum Verlag 2019, 64 Seiten, 9,95 Euro